Welches Programm kann Töne erkennen und Noten schreiben?

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von Don Lucio
Ich habe eine Melodie im Kopf und zupfe die auf der Gitarre. Ganz simpel, ein Ton nach dem anderen. Keine Akkorde. Problem ist, am nächsten Tag ist die Melodie weg, aus meinem Kopf verschwunden. Ich muß mir die Melodie also irgendwie aufschreiben.

Das geht zwar irgendwie, aber mühsam: Einen Ton klampfen - absetzen, Stift zur Hand nehmen - gezupften Ton identifizieren - aufschreiben.

Ich denke, das muß auch programmgestützt gehen. Gitarre via Sound-Interface an den PC und dann eine Software, die aus den Tönen die Noten erkennt und ein Notendiagramm schreibt.

Gibt es sowas?

Also, ich weiß, es gibt die sogen. Notensatzprogramme. Was ich aus deren Beschreibung aber nicht klar erkenne: Werden Töne von einer real gespielten und angeschlossenen Gitarre erkannt und umgesetzt? Oder gilt das nur für Midi?

(Tschuldigung, falls diese - banale? - Frage schon hundertmal beantwortet wurde. Ich habe mal oberflächlich gesucht, aber nichts gefunden).

Danke,
Don LUcio.
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von Samhain
so banal finde ich die Frage gar nicht. ;)

Ich kenne zwar Software die Musikstücke erkennt und dann Interpret und Titel ausgibt aber sowas wie Du suchst habe ich noch nicht ausprobiert. :?

Hab mal geguggt und Folgendes gefunden:

Celemony

Song2see

... falls was brauchbares dabei ist, dann wäre ein Hinweis von Dir gut.
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von Phuehue
Hm, das gibt es schon => Notations-SW. Ich habe dies aber bisher nur für Midi-Keyboards gesehen.
Weiss ehrlich gesagt nicht, ob dies auch über Gitarren-Sounds funktioniert Wenn, dann wär sowas natürlich cool, wenn diese nicht nur Noten, sondern auch Tabs ausspucken würde.

Ich mach mich mal auf die Suche :-)))

edit:
et voilà. Hab mal kurz bei Thomann rumgekuckt
https://www.thomann.de/de/arobas_music_guitar_pro_6_xl.htm

Steht zwar nicht, wie man das in den PC bringt, aber ich nehme an, das wird über so ein Standard USB-Interface funktionieren.
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von musicdevil
Es gibt "Midigitarren" (ich nenns mal so).
Das sind Gitarren mit einem Guitar-to-MIDI-Interface.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gitarrensynthesizer
Die Schwingung der Saite wird in ein MIDI-Signal umgewandelt.
Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=bWaNlcXuGmI
https://www.thomann.de/de/hmb_tec_sonuu ... verter.htm

Samhain sein Vorschlag mit "Melodyne" von Celemony ist aber auch gut.
Man nimmt seine Audiodatei auf und das Programm zeigt die Audiodaten dann nach Tönhöhe usw. getrennt an. Anschliessend kann man das als Midi abspeichern und im Sequenzer weiterverarbeiten.
Funktioniert ganz gut, am besten mit monophonen Audiosignalen.

von gitarrisch
Wenn du dein "Gezupftes" aufnimmst und in Melodyne lädst, kann melodyne die melody erkennen und kann Sie entweder in Midi oder Noten umwandeln...
Also Melodyne von celemony kann es! ;) http://www.celemony.com/cms/index.php?id=dna
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von Don Lucio
Danke für eure schnelle Antwort. Ich habe mir die Programme mal kurz angeschaut und bin zu folgendem Ergebnis gekommen (Irrtum vorbehalten):

Guitar Pro kann nur den Umweg über MIDI (ebenso wie Melodyne).

@gitarrisch:
"Wenn du dein "Gezupftes" aufnimmst und in Melodyne lädst, kann melodyne die melody erkennen und kann sie entweder in Midi oder Noten umwandeln."
Hm ... das steht im Widerspruch zu dem, was mir gerade die Celemony-Hotline per Email geschrieben hat:
"Nein, das funktioniert nicht.
Du kannst eine Gitarre aufnehmen und die Melodie als MIDI sichern, um sie mit einem Notenprogramm ausdrucken zu lassen."

Aber wie immer sich das nun verhält: Melodyne kostet (Vollversion) 399,00 und die Einstiegsvariante 99,00 und ob die Billigversion das kann - wer weiß. Das Programm ist sicher sein Geld wert, hat aber ganz andere Stärken als das "simple" Notenschreiben.

Am ehesten scheint sich noch songs2see zu eignen. Ich habe mal die Demo installiert und ja: er kann es. Mit Einschränkungen:

- Man muß seinen Song als Audio-Datei importieren (direktes Anschliessen der Gitarre geht nicht).

- Als Import-Formate werden WAV und MP3 angegeben. Gut, dachte ich, WAV ist ja schnell erzeugt. Habe mit Cubase LE 6 meine Gitarrenmelodie eingespielt und als WAV gespeichert (was anderes kann Cubase auch gar nicht; direktes Enkodieren nach ogg oder wav wäre schön, aber das gehört hier nicht zum Thema).

- Problem war dann beim Importieren dieser Datei in songs2see: Fehler: Invalid WAV-Sample. Was immer das bedeuten mag. Andere Programme (z.B. VLC) können die Datei abspielen.

Also hab ich die WAV- in eine MP3-Datei enkodiert und die konnte ich dann in songs2see importieren. Ich mußte ihm dann nur noch sagen, dass es sich um eine Gitarre handelt, dann hat er mir das Notenblatt ausgedruckt. Ziemlich authentisch, mit Pausen und dem richtigen Takt.

Ich denke, dass das Programm die 50 Kopeken wert ist, die es kostet (obgleich das mit dem WAV-Fehler ärgerlich ist).

Randbemerkung:
Ich hatte nicht erwartet, dass mein Problem tatsächlich nicht so banal zu sein scheint. Ich frage mich: Wie machen das denn "echte" Komponisten? Die kriegen eine Melodie in den Kopf, setzen sich ans Gerät und spielen das Lied. Wie kriegen die dann die Melodie vor dem Vergessen gerettet, d.h. die Noten zu Papier? Oder zeugt diese Frage nur von meinem blutigen Anfängerstatus, dass ich bei einem Ton, den ich im Kopf habe, nicht automatisch weiß, welche Note das ist? Haben "echte" Musiker schon das Notenblatt vor dem geistigen Auge, wenn sie eine Melodie spielen?


Gruß,
Don Lucio.

von Gast
Don Lucio hat geschrieben: Randbemerkung:
Ich hatte nicht erwartet, dass mein Problem tatsächlich nicht so banal zu sein scheint. Ich frage mich: Wie machen das denn "echte" Komponisten? Die kriegen eine Melodie in den Kopf, setzen sich ans Gerät und spielen das Lied. Wie kriegen die dann die Melodie vor dem Vergessen gerettet, d.h. die Noten zu Papier? Oder zeugt diese Frage nur von meinem blutigen Anfängerstatus, dass ich bei einem Ton, den ich im Kopf habe, nicht automatisch weiß, welche Note das ist? Haben "echte" Musiker schon das Notenblatt vor dem geistigen Auge, wenn sie eine Melodie spielen?
Hallo Don Lucio,

bin zwar kein echter Komponist, beschäftige mich aber sehr mit diesem Gebiet. Bei mir ist es so, dass ich Melodien, die ich in meinem "inneren" Ohr höre, auf das Klavier übertrage. Die gespielten Noten schreibe ich ins Musikprogramm (Sibelius) und arbeite von dort an über Harmonieformeln weiter. Die Schwierigkeit besteht bei mir darin, eine schöne Melodie zufinden, die auch nicht langweilig wird.
Geh doch mal an die Gitarre und versuche deine Melodien nachzuspielen, so bekommst du auch ein Gespür für die Tonabstände. Dann schreib die gespielten Noten auf ein Blatt Papier, aber zuerst ohne Rhythmus.
Als Tipp kann ich dir noch die Userin "Sunset" empfehlen, sie ist Komponistin und kann dir bestimmt weiterhelfen.
Bei Notenprogrammen kann ich dir nichts empfehlen, kenne nur Sibelius. Für Studenten ist das recht "günstig".
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von Samhain
zu deinem WAV Problem. :cool:

Es gibt bestimmt hundert verschiedene Varianten WAVs zu erzeugen. VLC kann vermutlich alle abspielen.

Ich würde guggen ob es eine Spezifikation gibt, welches WAV Format erwartet wird ;)
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von Don Lucio
Zodiac hat geschrieben:Dann schreib die gespielten Noten auf ein Blatt Papier
Hallo Zodiac,

genau das würde ich ja gern tun.
Aber ich bin ein musikalisches Greenhorn, kann Noten mal gerade eben so gaaanz langsam lesen. Und schreiben kann ich sie eben auch nicht. Wenn ich einen Ton auf der Gitarre anschlage, muß ich auf das Griffbrett-Diagramm schauen, welche Note es ist. Und dann muß ich diese Note in das 5zeilige Notenschema einzeichnen.

Das kann sich ein fortgeschrittener Instrumentalist gar nicht vorstellen, aber ich habe die Noten keinesfalls intuitiv im Kopf. Das kommt vielleicht mit den Jahren ...

Gruß,
Don Lucio.
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von RollapS
Hallo Don Lucio,

seit Jahrzehnten spiele ich Klavier und Gitarre und es gelingt mir bis jetzt nicht, eine Meldoie,
die ich im Kopf habe, als Noten aufzuschreiben. Dazu müsste man das sog. absolute Gehör haben
oder wenigstens mit Intervallen umgehen können.
Meine Lösung:
Ich zupfe die Melodie auf der Gitarre Ton für Ton und gebe nach und nach die Noten in
GuitarPro6 ein. Falls es einem zu mühsam ist, die Noten herauszufinden (dein Fall), kann man
die TABs eingeben, d.h. welche Saite, welcher Bund. Das Programm bringt dann automatisch
die Noten dazu. TuxGuitar kann das auch und kostet nichts.
Allerdings muss man die Notenwerte (=Dauer, halbe Noten, Viertelnoten usw.) entsprechend
festlegen. Da hilft dann nichts als schön brav zählen ... 1,2,3,4 usw.

Vorteil: Kostet ggf.nichts und man muss sich nicht mit einem Programm rumärgern, das das
Gewünschte angeblich kann aber dann vielleicht doch nicht.

Grüße ...

von Gast
Das mit der direkten Eingabe über eine Midi-Gitarre wird dich dann zur Verzweiflung bringen. Da musst du sowas von korrekt spielen. Damit das Programm die Noten mit richtigem Rhythmus einträgt.
Fange doch mal an die Noten ganz locker mal zu lernen, jeden Tag 10min sollten reichen.

Anhand der Grafik kannst du die Noten auf den einzelnen Saiten lernen.
Dateianhänge:
Beispiel.jpg
Beispiel.jpg (65.58 KiB) 62834 mal betrachtet
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von musicdevil
gitarrisch hat geschrieben:Wenn du dein "Gezupftes" aufnimmst und in Melodyne lädst, kann melodyne die melody erkennen und kann Sie entweder in Midi oder Noten umwandeln...
Also Melodyne von celemony kann es! ;) http://www.celemony.com/cms/index.php?id=dna
Das ist wahrscheinlich nur falsch ausgedrückt.
Man kann seine Audioaufnahmen in Melodyne einladen. Diese Datei wird analysiert, nach Tonhöhe getrennt und auch optisch dargestellt.
http://media.soundonsound.com/sos/nov01 ... tdef.l.gif
Man kann damit Audio quantisieren, Noten länger/kürzer ziehen, Tönhöhe ändern, sogar eine zweite Stimme basteln usw.
Dann gibt es die Option das als Mididatei zu speichern.
Allerdings verfügt Melodyne nicht über einen Notendruck, obwohl man die Noten halt auch anzeigen lassen kann (siehe Bild)
Das geht dann nur mit entsprechenden Programmen, wie zb. Cubase.

Insgesamt denke ich das du mit GuitarPro gut beraten bist.
Du hast die Melodien im Kopf und willst sie visualisieren.
Den Weg über die Gitarre kannst du dir somit sparen.
In GuitarPro hörst du ja direkt akustisch was du eingibst und kannst dich damit deinen Vorstellungen aus dem Kopf nähern ;)
Mit der Zeit ist ein recht zügiges arbeiten möglich und Notendruck geht auch.

Mir persönlich genügt, wenn ich meine Ideen einfach nur als Audio festhalte. Beim späteren anhören kann ich mich dann dran erinnern und es wieder nachspielen.
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von Don Lucio
Wie das ja oft so ist hier im Forum: Ich stelle eine Frage, kriege eine bzw. mehrere brauchbare Antworten und danach habe ich aber statt einer beantworteten einen ganzen Sack voll neuer Fragen ...

Und das ist gut so!
Das Programm, nachdem ich gesucht habe, ist wohl das songs2see. Aber die anderen hier genannten, Guitar Pro, Tuxguitar verdienen es, dass ich mich mit ihnen intensiver beschäftige (die daraus resultierenden Fragen werden mit Sicherheit hier zahlreich aufschlagen).

@musicdevil:
"Mir persönlich genügt, wenn ich meine Ideen einfach nur als Audio festhalte. Beim späteren anhören kann ich mich dann dran erinnern und es wieder nachspielen."
Auch das ist natürlich eine Option, und vielleicht sogar die am wenigsten aufwändige.

Also, danke für eure zahlreichen Ideen. Ich bin jetzt erstmal wieder ne ganze Weile beschäftigt ... :)

von matroe
Also eigenen Gesang in den PC und in Noten wieder ausgeben hab ich auch noch nicht gefunden.
(Müßte technisch möglich sein, aber sicher sehr teuer?)
Mein Tipp: Du zupfst doch die Noten mit deiner Gitarre. Schau Dir mal "Ludwig" von Chessbase an.
Hier hast du ein Gitarrengriff-Feld oder eine Klaviertastatur zur Verfügung über die Du die Noten deiner Melodie in die Software eingeben kannst. Korrigieren kann man auch. Sie spuckt dann ein ausdruckbares Notenblatt mit Akkorden aus (vorher z.B. Takt eingeben). Die Software spielt Dir Deine Komposition sogar mit passenden Begleitungen vor.
Hoffe mein Tipp hilft Dir weiter und ein gesundes neues Jahr.
MfG matroe

von Mihriban
Matroe, danke für den Tipp, ich habe das Programm (kostenlose Demoversion) gleich mal auf dem Ipad ausprobiert. Ergebnis meines Schnelltests: Rhythmuserkennung ok. Die Tonhöhen werden zu 95% erkannt und exakt aufgezeichnet.
Leider entsteht dadurch ein Problem: Gitarrennoten werden wegen der besseren Lesbarkeit üblicherweise eine Oktave höher notiert, also durchgehend im Violinschlüssel. Das Programm wechselt dagegen mittendrin die Schlüssel, was Nutzer mit wenig Notenkenntnissen verwirren düfte.
Auch weiß das Programm natürlich nicht, in welcher Tonart sich die Tonfolge befindet, deshalb wird automatisch von C-Dur ausgegangen. Töne, die davon abweichen, erhalten ein Kreuz.
Und es können nur einstimmige Tonfolgen aufgezeichnet werden, Mehrklänge werden nicht erkannt.

ScoreCloud bietet auch eine kostenfreie PC-Version an, schaut mal, ob die Export-Funktionen ok sind: midi, mp3, PDF, MusicXML.

Meine Meinung: Wer sich mit Noten gut auskennt, kann entweder trotz der diversen Schlüssel das Aufgezeichnete vom Blatt spielen oder er schreibt sich das Ganze in den Violinschlüssel um. Und er korrigiert die Tonart.
Wer das alles kann, für den hat das Programm dann aber keinen zusätzlichen Nutzen.

Ich werde das Progamm einigen Schülern zum Ausprobieren empfehlen, mal sehen, was sie davon halten. Ich selbst brauche es definitiv nicht.

Lieben Gruß

Mihriban

von matroe
Lieber Mihriban,
das ist gut möglich, was Dein Test ergab. Ich bin nur ein einfacher Gitarrenspieler (ein bisschen Zupfen und begleiten). Habe das Programm vorwiegend zum "komponieren" einfacher Lieder für meine Kinder benutzt - alles in C-Dur und 4/4-Takt. Dadurch ersparte ich mir das Schreiben von Noten, konnte das Lied nochmals anhören und korrigieren und in der Kaufversion das Notenblatt abspeichern, ausdrucken und später verändern.
Daher kann es wohl sein, dass es schwierigeren Anforderungen nicht genügt.
Es würde mich auch sehr interessieren, was andere Gitarren- oder Klavierspieler mit höheren Ansprüchen davon halten.

Liebe Grüße von matroe
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von mjchael
Wenm ichMelodien notiere, arbeitr ich völlig im Low-Tech-Verfahren.
Notitzrn werden auf Papier gemacht.
Gut, wenn man einen Tab-Block hat. Aber auch Noten-Papier bei dem man eine weitere Linie einzeichnet, tut seine Dienste. Ziffern sind schell notiert.
Dann kommen die Taktstriche, und man hat so die ersten Anhaltspunkte für den Rhythmus.
Ob es ein 4/4-, 3/4- oder 6/8 Takt ist, weiß ich meist automatisch.
Ein Shuffle, 12/8-Takt machen mir ein wenig Kopfzerbrechen.

Oft habe ich schon die dazugehörigen Akkorde vor Augen. Ein passendes Zupf- oder Schlagmuster erleichtern mir, die Notenwerte zu bestimmen.Zudem spiele ich gerne in erner Tonart, in der ich mich gut auskenne.(C, G-Dur Am oder Em) Ob eine andere Tonart günstiger ist, teste ich meist erst hinterher aus. Notenwerte (Notenhälse und Notenbalken) sind dann schnell eingezeichnet. Oft tappe ich mit dem Fuß, um die 1/4 und 1/8 Noten und die Pausen näher zu bestimmen. Ganz genau so, wie ich mir ein Schlagmuster erarbeite, oder eine Tabulatur oder Noten übe.

So was habe ich dann schnell in Powertab eingetippt. Wer gerne mit Noten arbeitet, ist mit Cappella gut beraten, da man die Noten schnell eintippen kann. MuseScore ist ein gutes kostenloses Programm. Wer nur Melodien, Text uns Akkorde braucht, sollte sich Easy-ABC anschauen. Am besten un Kombination mit einem Programm, das CRD-Dateien bearbeiten kann. (Wenn man nur Text und Akkorde braucht.) Da die Programme kostenlos sind, kann man sich gut Liederbücher (im PDF-Format) erstellen.
Was ich noch nicht gefunden habe, sind Programme, mit denen man einfach ein Zupfmuster oder Schlagmuster erstellen kan. (So wie man es von typischen Gitarren-Liederbüchern her kennt)
Die muss man meist mit einem eigenen Zeichenprogramm erstellen.

Das mag sich im ersten Moment ziemlich umständlich anhören, aber selbst Profi-Musiker arbeiten lieber analog, statt mit einem Midi-Keyboard, weil das Nacharbeiten von etwas Eingespieltem letztlich mehr Arbeit bedeutet. Um etwas so exakt Eingespielt wird, dass sich die Nacharbeit in Grenzen hält, braucht man sehr viel Übung auf dem Instrument. Ein Zeitaufwand, der sich meiner Ansicht nach für einen Hobby-Gitarrist kaum lohnt.

In der selben Zeit hat er es auch gelernt, die Stücke so zu notieren.
Sollte da jemand andere Erfahrung gemacht haben, bin ich neugierig,wie er vorgeht.

Allerdings etwas mal eben aufzunehmen um es später genauer unter die Lupe zu nehmen, ist inzwischen mit jedem Smartphone zu machen. Kurze Notitzen, über Akkorde (der Tonart), den Anfangstönen, der Lage (dem Bund), und der Idee, die man gehabt hat, können das heraushören von dem, was man gespielt hat, erheblich erleichtern.

Allerdings habe ich den Vorteil, dass ich in der Schule beim Musikunterricht aufgepasst habe, und dieses später weiter ausgebaut habe. Zudem viel Tabulatur gespielt und Noten vom Blatt spielen gelernt. Alles, was letztendlich mit Mühe und Fleiß verbunden ist.

In den ganzen Jahren habe ich noch von keiner einfachen Methode gehört, die das geleistet hätte, was man sich unter einer "Heraushör-Software" vorstellt. Zumindest nichts, was bezahlbar wäre. (Schon simple Notationsprogramme waren schweine-teuer)

Von einer All-in-one-Lösung hab ich bis jetzt noch nichts gehört. Sollte es so was geben, hätte es sich schon längst im Forum rumgesprochen.


Gruß Mjchael
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von Tom MälZZer
Ich hab zwar vom Programmieren keine Ahnung, aber jemand, der sich da etwas auskennt wird doch wohl sowas schreiben können? Töne sind nur Frequenzen! Da wird sich doch wohl jemand finden, der die Frequenzen zu Buchstaben macht kann und das dann als kleines Prog schreibt. Ich stell mir das nicht so schlimm vor ;)
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von mjchael
Die Tonerkennungssoftware muss erst mal in der Lage sein mit Obertönen umzugehen. Und dann noch mit Zweistimmigkeit.

Datür reicht es nicht, nur Programmieren zu können, sondern man muss sich auch mit Akkustik auskennen. (Etwas mehr, als man in der Schule lernt. Selbst Abi-Leistungskurs reicht da nicht unbedingt aus.)

Einfachstes Midi währe möglich, aber um was damit anfangen zu können muss die Midi sich in Noten darstellen lassen.
Also. brauchst du einen Algorithmus für Tonarterkennung, Taktermittlung verarbeitung von Spielunsauberkeiten und Themposchwankungen etc.

Alles sachen, die man nicht mal ebenso mal programmieren kann.

Der Programmierer muss schon ein kleines Universalgenie sein, um sich mit allem auszukennen.

Ich habe schon eine kleine Ewigkeit an meinem Quintenzirkel-Programm herumgebastelt. Und das war nur ein kleines Tool.

Für das geplante Programm gibt es noch keine fertige Bausteine, die man eben al zusammenklichen kann.

Grus Mjchael

von Ted
mjchael hat geschrieben:Die Tonerkennungssoftware muss erst mal in der Lage sein mit Obertönen umzugehen. Und dann noch mit Zweistimmigkeit.

Datür reicht es nicht, nur Programmieren zu können, sondern man muss sich auch mit Akkustik auskennen. (Etwas mehr, als man in der Schule lernt. Selbst Abi-Leistungskurs reicht da nicht unbedingt aus.)

Einfachstes Midi währe möglich, aber um was damit anfangen zu können muss die Midi sich in Noten darstellen lassen.
Also. brauchst du einen Algorithmus für Tonarterkennung, Taktermittlung verarbeitung von Spielunsauberkeiten und Themposchwankungen etc.

Alles sachen, die man nicht mal ebenso mal programmieren kann.

Der Programmierer muss schon ein kleines Universalgenie sein, um sich mit allem auszukennen.
Was du vergisst ist, das es neben den konventionellen Programmierarten wie der funktionellen und der objektorientierten Informatik auch noch die Variante gibt, das Programm via Deep Neural Networks zu trainieren.
So ist es beispielsweise sehr einfach möglich ein Speech-Recognition-Neural Network so recoden, das es statt Audio-Wort Synthese Audio-Noten Synthese ausgibt. Mann könnte natürlich auch Sequence-to-Sequence Modelle verwenden, um sogar komplexere Harmonien erkennen zu können.
Ein weiterer Schritt beim coden dieses Programmes ist, das mann die Taktart mit einer einfachen Subroutine lösen muss. Das lässt sich aber auch duch Machine Intelligence lösen.

Die Eingangs-Audiowellen müssen nur von den Störsignalquellen wie rauschen und Mikrofonfehler beseitigt werden also ist das pre-processing auch sehr einfach.

Und dafür reicht auch das wissen aus, was man in der Schule lernt. Ich schreibe meine Seminararbeit nämlich über dieses Thema und eigentlich ist es auch nicht so schwehr

von slowmover
ich benutze dafür Score Cloud. Da kann man auch seine Stimme in Noten oder Tabs wandeln. Auf dem Mac
funktioniert es leidlich. Die Windows Adaptionen der Musiker Software sind ja häufig eher mies. Musst Du ausprobieren.
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von GuitarRalf
Moijn,

folgendes bitte als Neugier und Unwissenheit mit dem Drang zur Kenntnis verstehen. Es ist keineswegs als Kritik gedacht, auch wenn es evtl so rüber kommt.
Ted hat geschrieben: ... konventionellen Programmierarten wie der funktionellen und der objektorientierten Informatik auch noch die Variante gibt, das Programm via Deep Neural Networks zu trainieren.
Hui, wird funktionelle Informatik , wie objektorientierte Informatik wirklich als Programmierart oder als Programmierstil/-möglichkeit... etc. bezeichnet? Eine Einteilung in funktionelle und objektorientierte Systeme sind in der Wissenschaft geläufig. Sei es in Logistiklösungen, also die Überlegungen zu Transportvorgängen oder in der höheren Mathematik , genauer in der Vektordarstellung von diskreten Gegenständen. Ich entsinne mich, das die Molekularbiologie die Gene u.a. einerseits als Funktion oder als Objekt betrachten kann.
Wenn früher von Programmierarten gesprochen wurde ( in meinem Umfeld - Laienparty ) wurde entweder direkter Bezug zur Programmiersprache ( Assembler, Fortran, C, Pascal, Basic... ) gesucht, oder die Programmgestaltung bewertet. ( Logisch durchdacht, konfus vernetzt, chaotisch verteilt, hektisch sprunghaft, sauber getrennt ...)
Ted hat geschrieben: einfach möglich ein Speech-Recognition-Neural Network so recoden, das es statt Audio-Wort Synthese Audio-Noten Synthese ausgibt
Speech-Recognition ... o.k. , in Verbindung mit neural ist es dann mit 2% Wahrscheinlichkeit die zusätzliche sprachsyntaxgetreue Wiedergabe...
Ein Wort , als mikrofoniertes gesprochenes Signal, ist ein grosses Frequenzgebilde, was dem Akkord entsprechen könnte. Es benötigt einen Abgleich, einen Vergleich, mit einer Datenbank . Der Ton selber reduziert sich nur auf die Frequenz. 110Hz können auf unterschiedliche Weise gebildet werden
a) mit Summanden, z.B. 50Hz und 60Hz, 30Hz und 80Hz, 10Hz und 100Hz
b) mit Subtrahent und Minuent, z.B. 20Hz und 130Hz, 40Hz und150Hz
c) Summant, Subtrahent und Minuent
Den Anteil von Obertönen erhält man m.M.n. durch Dämpfung.

mit recoden, ist jetzt die Routine gemeint, die den Vorgang innerhalb des betrachteten Systems bis zur Ausgabe beschreibt?
Ted hat geschrieben: Ein weiterer Schritt beim coden dieses Programmes ist, das mann die Taktart mit einer einfachen Subroutine lösen muss. Das lässt sich aber auch duch Machine Intelligence lösen
Mein spontaner Einfall dazu: ...oh, someone started to trump the way... :( :lol: - das macht mich echt verlegen, bin ich wohl (noch) zu sehr Affe für.
Ted hat geschrieben: Und dafür reicht auch das wissen aus, was man in der Schule lernt. Ich schreibe meine Seminararbeit nämlich über dieses Thema und eigentlich ist es auch nicht so schwehr
:lol: ´tschuldigung, aber meine Schulbildung bietet diese Kenntnis nicht. Schreibst du über den Stand der Art der Programmierung oder entwickelst du solch eine Synthese?

Mit leicht überforderten Grüßen
GuitarRalf

von Achim Döhring
Nochmal zum Programm Songs2See, damit geht es wirklich ziemlich einfach Töne in Tabs oder Noten umzuwandeln. Man kann auch direkt über Mikrofon aufnehmen. Akkorde werden aber nicht erkannt, nur Melodien oder Licks.

von Syrinx
Hi alle miteinander:
bitte entschuldigt , daß ich mich hier einfach so einklinke ohne mich vorzustellen. Bin auch eigentlich Flötist u Sänger aber grad von daher kann ich Euch vielleicht nen Tip geben.Vielleicht hats vor mir schon wer gepostet und ich habs überlesen - dann bitte Sorry

Sucht Euch Lied oder Songanfänge , die Ihr im Ohr habt. je dämlicher die Liedchen desto besser. Wenn Ihr die Tonabstände der Liedanfänge kennt und möglichst benennen könnt habt Ihr Euer Problem eigentlich schon gelöst (Noten lesen und schreiben solltet Ihr aber können und Tonabstände benennen können - muss nicht die KLassischen Nomenklatur sein r ) .

Beispiel:

5 Semitones oder Bünde(heisst so glaube ich) auf Eurem Griffbrett Ein Männlein steht im Walde = Quart

Quint = Abstand zwischen dem untersten und obersten TOn eines Grund achords zB C Dur : C - G

Für BLuesmusiker ist vo die sogenannte verminderte Quint (Tritonis) und die große Sext interessant.
und so weiter

Nehmt das in Euere Übungprogramm auf. Zb Scales die nur aus Quarten bestehen . WEnn Ihrspäter auch Chords so übt , dann benennt die Tonabstände beim Spielen (mach ich beim "Warm"SIngen). Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Singt die die scales und CHords mit (auch wenn Ihr glaubt nicht singen zu können - hauptsache Ihr bekommt ein Gefühl für dieTonabstände. zB bezeichenet das SUS 4 bei Euch glaube ich nen sogenannten Quartvorhalt. Auch darna könnt Ihr Euch orientieren . Wenn Ihr wisst und fühlt wie das Ding klingt und könnt Ihrs auch irgendwie aufschreiben. Die klassische NOtation hat sich aber bewährt.

Wozu das ganze : Ihr erwerbt Euch ein sogenanntes RELATIVES Gehöhr. Ganz nebenbei werdet Ihr Euer Instrument sehr schnell sehr viel besser beherrschen. Sönger treffen einen Ton , weil Sie ein GEFÜHL für den Ton entwicklen .
Probierts aus : die anfängliche Mühe lohnt sich

Grüßle und viel Erfolg
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von AyKay
Hi Syrinx,
danke für deinen Tip, obwohl der TE eigentlich eine Software sucht, die Noten erkennt. Das was du vorschlägst, ist Gehörbildung, was natürlich auch ein Ziel sein sollte.
Dafür gibt es auch eine Handy-App, die heißt "Das absolute Gehör", absolut zu empfehlen. Man kann Intervalle hören üben, Akkorde und Tonleitern (Dur, Moll, sämtliche Modes, etc.).
Ich finde, ein weiteres nützliches Werkzeug auf dem Mini-Computer - und (die abgespeckte Version) kostet nichts.
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