Gut zu wissen

Wie du Musiktheorie lernst und trotzdem Spaß daran hast

Gitarre üben

Musiktheorie, Notenlehre und klassische Kompositionen sind für dich ein Graus? Dann bist du einer unter vielen! Gitarristen gelten als notorisch faul, was den theoretischen Unterricht angeht und kommen in der Regel auch relativ lang ohne theoretisches Wissen aus.


Doch irgendwann einmal kommt der Punkt, an dem theoretisches Wissen den Spaß und die Kreativität weiter fördern können. Daher lohnt sich der Blick in die Welt der Musiktheorie durchaus. Wir geben dir Tipps und Anregungen, mit denen du dein theoretisches Wissen auf Vordermann bringen kannst – ganz ohne stumpfes Auswendiglernen von Skalen und Co.!

Wofür brauche ich Musiktheorie?

Das Problem mit der Musiktheorie tritt meist erst dann auf, wenn aus dem anfänglichen Gitarren-Hobby mehr geworden ist: Erste eigene Riffs werden komponiert, Songs geschrieben und vielleicht sogar im Home-Studio aufgenommen.

Wer nun nicht weiß, welcher Takt für das Schlagzeug angegeben werden muss, welche Akkorde der Leadgitarrist überspielen soll und mit welchen Gesangsparts gearbeitet werden kann, sieht sich langen Stunden des Ausprobierens gegenüber.

Mit ein wenig Musiktheorie gewappnet sieht das schon anders aus: Skalen und Akkorde lassen sich nach einfachen Mustern ergänzen, fortsetzen und wiederholen. Rhythmische Muster und Variationen können gezählt werden. Und auch das Schreiben eines mehrstimmigen Riffs ist kein Zauberwerk mehr!

Die wichtigsten Theorie-Parts und wie du sie lernen kannst

Wenn Gitarristen „Musiktheorie“ hören, denken sie in erster Linie an verstaubte Notenblätter und Notationen in einer Schreibweise, die schon in der Schule unverständlich war. Doch zur Musiktheorie gehören viel mehr, durchaus „praktischere“ Anteile.

Rhythmus

Der am häufigsten vernachlässigte Anteil der Musiktheorie ist der Rhythmus. In der Regel kommen Gitarristen anfänglich hauptsächlich mit Songs in Kontakt, die im 4/4 Takt geschrieben wurden. Klar: Dieser Beat ist uns allen geläufig und in der Pop-Kultur nicht wegzudenken. Und da die Gitarre das wohl populärste Instrument aller Zeiten ist, werden die meisten Songs und Parts für Gitarre ebenfalls in 4/4 geschrieben.

Doch die Welt der Musik ist bunt, und so gibt es viele lohnenswerte Alternativen. Ungerade Takte wie 3/4, 5/4 oder gar 7/8 sind besonders bei progressiveren Bands allgegenwärtig.

Und auch der klassische 4/4 Takt kann mit Synkopen oder Triolen variiert werden. Wer einmal in die Welt der Rhythmen eingetaucht ist, wird feststellen, wie viel freier und leichter es wird, fette Riffs und Soli zu komponieren.

Wie Rhythmus-Theorie lernen?

Es gibt zwei Methoden, Rhythmus zu trainieren und das eigene Ohr zu schulen. Zunächst sollte der theoretische Anteil „gehört“ werden. Wir empfehlen dazu, einfach mal das ein oder andere Youtube-Tutorial für Schlagzeuger zu genießen.

Drummer beschäftigen sich ausschließlich mit dem Thema Rhythmus und haben die besten Inspirationen für ausgefallene Beats und die Art, diese zu zählen. Außerdem ist ein 7/8 Takt mit fettem Drumsound einprägsamer, als das Klicken eines Metronoms!

Mit dem Metronom kommt jedoch Tipp 2 daher: Suche dir einen bestimmten Takt heraus und stelle dein Metronom auf einer angenehmen Geschwindigkeit ein. Nun versuche ein möglichst simples, aus zwei Noten bestehendes Riff zu komponieren – mit der eigenen Kreativität verknüpft, hast du bald den Dreh zu unterschiedlichen Tempi raus!

Notenlehre

Die Notenlehre beschäftigt sich im Kern mit der Frage „welche Note passt zu welchem Akkord“ und sagt dem Wissenden, wie ein Song aufgebaut ist. Wer sich mit der Notenlehre auseinandersetzen möchte, trifft leider allzu oft auf staubige Theorie.

Grundsätzlich ist die Notenlehre dabei unabdingbar, wenn du einen eigenen Song komponieren willst. Durch das Wissen, welche Noten zu welchen Akkorden passen und welche Wirkung diese Akkorde entfalten, kannst du deine eigenen Kompositionen viel bewusster und gezielter erstellen.

Notenlehre – Wie lerne ich das?

Zu Beginn steht das Wissen um das eigene Instrument. Wer weiß, welche Note wo auf der Gitarre liegt, hat das Schlimmste schon fast geschafft, alles Weitere ist reine Übungssache. Um die Zusammenhänge zwischen einzelnen Noten zu verdeutlichen, bedienen sich Musiker in der Regel an unterschiedlichen Skalen. Das sind festgelegte Abfolgen von Noten, die in einer bestimmten Tonart vorkommen.

Skalen zu lernen ist der Inbegriff der Notenlehre für Gitarristen. Durch die Skalen lassen sich schnell und zuverlässig Wege durch alle, noch so komplexen Kompositionen finden. Zu Beginn empfehlen wir, die klassische Pentatonik (Blues und Rock Fans aufgepasst!) zu lernen.

Und um die Positionen der Skalen auf dem Griffbrett noch zu verfestigen, gibt es eine ganze Wagenladung von Backingtracks, die für dich auf Youtube zur Verfügung stehen: Mit einem entsprechenden Song im Hintergrund lässt sich hervorragend die unterschiedliche Wirkung von Skalen-Inhalten erfahren und lernen!

Komponieren

Das Schreiben eigener Songs ist die Königsdisziplin des Gitarristen und zeitgleich die beste Musik-Theorie Übung!

Wer einmal versucht hat, einen eigenen Song zu schreiben, muss sich zwangsläufig mit allen möglichen Inhalten der Musiktheorie auseinandersetzen. Besonders, wenn die Parts anderer Instrumente ebenfalls geschrieben werden sollen, eröffnet sich eine ganz neue Perspektive auf Notenlehre und Rhythmus.

Komponieren lernen

Heute ist es wahnsinnig leicht, ein ganzes Orchester zu bedienen – PlugIns für allerhand frei erhältliche Recording-Programme ersetzen riesige Mastering-Pulte, die Rechenleistung eines Laptops ist dabei mehr als ausreichend.

Um Musiktheorie wirklich zu lernen ist daher unser bester Tipp: Die Praxis!

Probiere dich aus, komponiere einen eigenen Song, egal wie simpel er zunächst klingen mag. Spiele mit unterschiedlichen Schlagzeug-Beats, erstelle eine Bass-Line und vielleicht sogar eine Synthesizer Spur?!

Versuch macht klug – und vor allem viel Spaß! Wichtig ist dabei jedoch, dass du deine Schritte logisch aufeinander aufbaust und dir Notizen machst, welche theoretischen Grundlagen du für deine eigene Komposition annimmst. Und: Lasse dich am Anfang nicht von der scheinbaren Komplexität der Software-Lösungen den Mut nehmen. Mit wenigen Stunden Einarbeitung hast du die Programme in Fleisch und Blut übernommen!

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