Ah, jetzt verstehen wir uns!
Ich gebe dir Recht, dass es sehr viel aussieht, wenn man alles auf einmal liest.
Wenn man aber einmal heraus hat, dass man alle Skalen / Akkorde / Pentatiniken / Powerchords etc. auf die Grundakkorde / Skalen der ersten Lage zurückführen kann, wird vieles wirklich leichter.
Zu dem Punkt, 1.) dass man alle Pentatoniken in einer Lage spielen kann: Dabei wurde vergessen, dass man die Pentatoniken (etc.) genau wie einen Barré-Akkord quer über das Griffbrett verschieben kann.
Zu dem Punkt 2.) Alle Pentatoniken inur in einer Lage spielen? Das macht meines Erachtens nur bedingt Sinn.
Folgendes wäre hier für mich denkbar: (keine Angst, ich zeige hinterher auch, wie es anders geht)
Du hast die Tonart A-Dur und spielst mit den Akkorden A D E-Dur
A-Dur kann man in der E-/F-Form im 5. Bund spielen.
Die Tonleiter beginnt schon im 4. Bund, aber der Grundton ist ebenfalls im 5. Bund.
Man kann jetzt über alle Akkorde mit dieser Dur-Skala improvisieren. (Passt bei Pop, vielen Rockstücken, Country, Schlager und Folk)
man kann aber auch für jeden einzelnen Akkord die entsprechende Pentatonik verwenden.
Zum A-Dur-Akkord im 5. Bund (E-/F-Form)
dazu gehört die Pentatonik (E-/F-Form). Sie beginnt zwar im 4. Bund, die Grundtöne sind aber ebenfalls im 5. Bund.
D-Dur kann man in der A-/Bb-Form im 5. Bund spielen
dazu gehört die Pentatonik (A-/Bb-Form). Sie beginnt zwar im 4. Bund, die Grundtöne sind aber ebenfalls im 5. Bund.

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E-Dur kann man in der C-Form im 4. Bund spielen (Grundton 5. Bund H-Seite)
gehört die Pentatonik (C-Form). Sie beginnt ebenfalls im 4. Bund, die Grundtöne sind aber im 5. Bund (H-Saite)
Das verrutschen in den 4. Bund gefällt mir beim E-Dur-Akkord aber nicht wirklich, und er ist ein Fingerbrecher.
Ich spiele statt der C-Form hier lieber die C7-Form, die im 5. Bund beginnt.
Die Pentatonik beginnt natürlich im 4. Bund, aber der Grundton bleibt im 5. Bund (H-Saite)
Alles verhält sich so, als hätte man den Capo in den 4. Bund gesetzt, und dort die Akkorde/Pentatonik F Bb und C(7) gespielt gespielt.
Alles spielt sich innerhalb der F-Dur-Tonleiter (natürlich mit Capo 4. Bund) ab, und bleibt innerhalb einer Tonleiterform.
Nochmal kurz: Die A-Dur-Tonleiter (Grundton 5. Bund E-Saiten | F-Form)
beinhaltet die A-Dur-Pentatonik (Grundton 5. Bund E-Saiten | F-Form)
beinhaltet die D-Dur-Pentatonik (Grundton 5. Bund A-Saiten | Bb-Form)
beinhaltet die E-Dur-Pentatonik (Grundton 5. Bund H-Saiten | C-Form)

Ich könnte jetzt bei einigen Rock- und Country-Sachen versuchen, über die Dur-Akkorde bei denen ich vorher noch die Dur-Pentatonik verwendet habe, nun aber mit der Moll-Pentatonik zu improvisieren. Also ich gleite (z.B. beim Solo) in den Blues ab.<
A-Dur spiele ich wieder n der E-/F-Form im 5. Bund.
Beim Blues verwende ich hier aber die Am-Pentatonik (E-Moll-Form 5. Bund)
D-Dur spiele ich wieder n der A-/Bb-Form im 5. Bund.
Beim Blues verwende ich hier aber die Dm-Pentatonik (A-Moll-Form 5. Bund)
E(7)-Dur spiele ich wieder n der C7-Form im 5. Bund.
Beim Blues verwende ich hier aber die Em-Pentatonik Bm7-Form mit Grundton im 5. Bund H-Saite)

Von den Pentatoniken verwende ich die Em Am Bm7-Form, die ja auch bei den einfachen Akkorden zusammengehören, so als hätte man diese Akkorde nebst Pentatonik mit Capo im 5. Bund gespielt. (Allerdings rutscht leider ein Ton in den 4. Bund ab.)
Innerhalb einer Tonart und beim Wechsel von der Dur-Pentatonik in die Blues-Pentatonik kann es Sinn machen, alle Formen relativ dicht beieinander zu halten. Das funktioniert aber in der Regel nur mit 3 Akkorden, die innerhalb einer Tonart zusammengehören.
Bzw. 6 Akkorden (3 Dur, 3 Moll) wobei man aber nur 3 Pentatoniken braucht (Je ein Dur- und ein Moll-Akkord teilen sich eine Pentatonikform).
Also nicht alle 5 Formen, die hier Auftauchen kann man in einer Box bzw. in einer Lage spielen. Die Animation zeigt nur, dass der Aufbau der Pentatonik sich gleicht. 3 große Sekunden und drei kleine Terzen, wobei man die kleinen Terzen für die Bestimmung der 1 (Grundton der Dur-Pentatonik) bzw. der 6 (Grundton der Mollpentatonik) nutzen kann.
Hier siehst du woran dein 12345-System hakt. Wenn die Funktionen der Akkorde sich ändern (Tonika - Subdominante - Dominante), und mit den Funktionen auch die dazugehörige Pentatonik hilft dir die akkordische Denkweise (Formen-System bzw. CAGED-System) viel mehr. Vgl. Blues-Schema.
Aber um auch deinem Einwand entgegenzukommen: Du hattest jetzt gefordert (wenn ich dich richtig verstanden habe), dass du deine Formen aber lieber über das ganze Griffbrett verschieben möchtest.
Aber das kannst du doch problemlos. Es wird auch an eine Stelle genauer beschrieben
•
Gitarre: Pentatonik Skalen verbinden
Hier einmal die G-Dur bzw. die Em-Pentatonik quer über das Griffbrett
(Oben die Dur-Formen an der Position, unten die Moll-Formen.
Code: Alles auswählenG-Dur F/E-Form D-Form C-Form Bb/A-Form G-Form
A (6)||---|---|<1>|===|-2-|===|-3-|---|---|-5-|---|(6)|---|---|<1>|
K 3 ||---|---|-5-|---|(6)|---|---|<1>|===|-2-|===|-3-|---|---|-5-|
K <1>||===|-2-|===|-3-|---|---|-5-|---|-6-|---|---|<1>|===|-2-|===|-3-|
O 5 ||---|(6)|---|---|<1>|===|-2-|===|-3-|---|---|-5-|---|-6-|---|
R 2 ||---|-3-|---|---|-5-|---|(6)|---|---|<1>|===|-2-|===|-3-|---|
D (6)||---|---|<1>|===|-2-|===|-3-|---|---|-5-|---|(6)|---|---|<1>|
Em Dm-Form Hm7-Form Am-Form Gm-Form Em(-Form)
Wenn du dir oben die Formen anschaust, erkennst du vielleicht das Prinzip:
( C A ) G E D | C A G (E D)
Ich habe bei der Zeichnung zwar mit G-Dur begonnen, aber du erkennst das Caged-System hier wieder.
Und es ist hier genau so angeordnet wie dein 12345-System.
Bei 1=2=3 rutsche ich von einer Pentatonik-form in die andere.
Code: Alles auswählen|---|---|-5-|---|-6-|
|<1>|===|-2-|===|-3-|
|-5-|---|(6)|---|---|
Dabei bleibt es dir überlassen ob du den Slide von 1 nach 2 oder lieber von 2 nach 3 machst.
So gleite ich von einer Pentatonik-Form in die nächst höhere (oder rückwärts tiefere) Lage, ohne die Tonart selbst zu verändern.
Dass sich zwischen der G- und H-Saite alles um einen Bund nach rechts verschiebt brauche ich ja nicht extra zu erwähnen.
Wem das von den übrigen Lesern nicht klar sein sollte, der schaue sich nochmal die Animation oben an.
Nachdem ich die Lage gewechselt habe, bestimme ich den Grundton lieber von folgendem Fingersatz
|(6)|---|---|<1>|
|-3-|---|---|-5-|
Ich verbinde die Formen entweder so:
Beispiel G-Dur-Pentatonik
Code: Alles auswählen III V VII XII
||---|---|---|---|---|---|---|---|---|-5-|---|-6-|---|---|---|-
||---|---|---|---|---|---|---|-1-|===|-2-|===|-3-|---|---|---|-
||---|---|---|---|---|---|-5-|---|-6-|---|---|---|---|---|---|-
||---|---|---|---|-1-|===|-2-|===|-3-|---|---|---|---|---|---|-
||---|---|---|---|-5-|---|-6-|---|---|---|---|---|---|---|---|-
||---|---|-1-|===|-2-|===|-3-|---|---|---|---|---|---|---|---|-
Oder so
Beispiel C-Dur-Pentatonik
III V VII XII
Code: Alles auswählen||---|---|---|---|---|---|---||-1-|===|-2-|===|-3-|---|---|---|-
||---|---|---|---|---|---|---|-5-|---|-6-|---|---|---|---|---|-
||---|---|---|---|-1-|===|-2-|===|-3-|---|---|---|---|---|---|-
||---|---|---|---|-5-|---|-6-|---|---|---|---|---|---|---|---|-
||---|---|-1-|===|-2-|===|-3-|---|---|---|---|---|---|---|---|-
||---|---|-5-|---|-6-|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|-
Beispiel als Animation:

Der Grundton der Moll-Pentatonik ist der 6. Ton der Dur-Pentatonik, daher ist der Grundton der Moll-Pentatonik hier mit 6 bezeichnet.
Ich habe mir aber vorgenommen in der nächsten Zeit eine bessere Animation zu erstellen.
Die (Barré-Akkorde) sollen hier nicht gegriffen werden, sondern sie dienen der Orientierung, wo die Grundtöne in der entsprechenden Lage sind. Das Blaue Viereck gibt die oben schon genannten kleinen Terzen an, von denen es am einfachsten fällt, den Grundton der Pentatonik zu bestimmen.
Umsteigen von einer Lage in die andere mache ich aber am liebsten wie oben. gezeigt.
Meist wechsele ich aber nur zwischen zwei oder maximal 3 Lagen. Dann kommt nämlich schon wieder ein Akkordwechsel, und ich muss komplett die Skala wechseln, da sich mit dem Akkord auch der Grundton der Pentatonik ändert. Die 54321-Nummerierung Hilft nur, solange man mit der Pentatonik in einer Tonart bleibt. Wenn die Wechselt ist man aufgeschmissen. (Wenn ich nur und ausschließlich von der Nummerierung ausgehe.)
Das CAGED-System lässt sich horizontal (wenn man bei Akkordwechseln in einer Lage bleiben will) und vertikal (wenn man bei einem Akkord die Lage wechseln will) einsetzen, und auch beim Springen quer über das Griffbrett, wenn man sowohl den Akkord als auch die Lage wechseln will.
Gut ich glaube dir natürlich, dass du das auch so beherrscht. Aber das Vermitteln fällt mit dem CAGED-System einfacher.
Das akkordische Denken kann einem aber bei solchen Spielereien helfen.
Ich spiele wieder eine A-Dur-Pentatonik aber im 2. Bund in der G-Dur-Form

Der Grundton ist auch hier wieder im 5. Bund auf der E-Saite.
Die G- und die E-Form haben beide die Grundtöne auf der E-Saite


Nur einmal ist der Grundton rechts, und einmal links in der Form.
Wechsele ich nun von der A-Dur-Form in die A-Blues-Form (Dur-Akkord aber Moll-Pentatonik) behalte ich die Form bei, aber verschiebe sie horizontal.
A-Dur-Pentatonik (G-Form 2. Bund, Grundton E-Saiten 5. Bund)
A-Blues-Pentatonik (Em-Form 5. Bund Grundton E-Saiten 5. Bund)


Ich greife nur selten den A-Dur so:

Aber ich weiß ja, das Em die Mollparallele von G ist, und das stimmt auch bei den Pentatoniken überein. Und so kann ich mit ein wenig Harmoniewissen nach weiteren Spielereien suchen, oder ich kann entschlüsseln, was ein anderer macht.
Der Vorteil des CAGED-System ist, dass man sich vieles von einfachen Akkorden ableiten kann.
Die Tonarten einer bestimten Skala (Dur-Tonleiter, Moll-Tonleiter, Dur-Pentatonik, Moll-Pentatonik, Blues-Pentatonik, Lydisch, Jonisch, Mixolydisch, Dorisch, Äolisch, Prygisch etc.) bestimme ich über die Grundtöne bekannter Barré-Akkorde an der entsprechenden Position.
Die Lage einer Skala finde ich über die Grundtöne bekannter Barré-Akkorde. Was bei mir inzwischen bei den meisten einfachen Skalen bzw. bekannten Tonarten (die ich öfter spiele) automatisch abläuft, musste ich anfangs abzählen. Aber auch damit war ich recht fix.
Alternative Positionen von Skalen finde ich auch viel schneller, wenn ich sie mir von Akkorden ableite. Von denen fällt es mir leichter die Nachbarakkorde zu bestimmen, da ich die ja schon von der Leidbegleitung her kenne.
Alles auf einmal in diesem Post ist natürlich wieder mal sehr viel, aber so bringt man es ja seinen Schülern auch nicht bei, sondern Häppchenweise in kleinen Dosen.
Ich bin (wie ich schon erwähnt habe) nicht so der Solist, aber beim Melodiepicking überschneiden sich die Bereiche.
Skalen und Akkorde verschmelzen zu einem Gesamten. Wenn ich einen Ton mit einem bestimmten Ton bei einem bestimmten hinterlegten Akkord nicht erreichen kann, rücke ich in eine andere Lage. Um aber nicht ständig zu spiringen versuche ich meist viele Sprünge zu vermeiden, und so lange es geht (und bequem ist) in einer Lage zu bleiben. In anderen Fällen lohnt es sich zu springen, weil die Skalen dann gleich bleiben, nur die Positionen sich ändern.
vgl.
Genug über die Pentatonik. Ich sehe nämlich, wie viel Arbeit noch bei den Wikibooks auf mich wartet, und was man alles noch verbessern muss, und was für Animationen noch gezeichnet werden müssen.
Schönes Wochenende,
Mjchael