Ein ganz klares Jain.
Ja, du brauchst nur 5 Pentatonik-Fingersätze. Nein, das ist aber noch nicht alles.
Es reicht nicht, bloß die 5 Fingersätze zu kennen, sondern du musst natürlich auch wissen, wie die einzelnen Pentatoniken auf den verschiedenen Positionen heißen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein bestimmter Fingersatz an einer bestimmten Position gleich 3 verschiedene Namen haben kann, je nach dem was für einem Akkord man die Pentatonik zuordnet.
Beispiel:
Die Am-Pentatonik im 5 Bund, die man häufig als erstes lernt, ist von der Position und vom Fingersatz her identisch mit der C-Dur-Pentatonik im 5. Bund. Nur der Akkord, über dem man improvisiert unterscheidet sich. Und beim Blues kann man über einen A-Dur-Akkord mit einer Am-Pentatonik improvisieren. Das sind die 3 Möglichkeiten für den Fingersatz an dieser Position. Und es sind nur die drei Möglichkeiten. C-Dur, Am oder A-Dur-Blues-Pentatonik.
Und nur für die Leute mit einer Zwischenfrage: Die A-Moll-Blues-Pentatonik entspricht der Am-Pentatonik. Von daher nichts neues. Außer vielleicht noch die eine oder andere Blues-Note extra mit dabei.
Steht alles in der Zusammenfassung. Alles, was darin steht, basiert auf den 5 Fingersätzen, und nicht mehr. Also musst du rein grifftechnisch nur die 5 Fingersätze lernen und nicht mehr. Kommt halt noch ein wenig Theorie hinzu. Ist aber nicht ganz so wild.
Dann solltest du jedem der 5 Fingersätze je 3 Barré-Akkorde zuordnen.
Hört sich aber alles komplizierter an, als es ist.
Dass man Barré-Akkorde verschieben kannst, dass weißt du. Die dazugehörige Pentatonik nimmst du einfach mit, und nennst die dann genau wie den Barré-Akkord.
Also solltest du auch das Transponieren der Barré-Akkorde lernen.
Die folgende Pentatonik

gehört zum Barré-Akkord der Em-Form
Der Barré-Akkord passt ziemlich gut in die Pentatonik rein

Also kann man sich die Zuordnung ziemlich leicht merken
Diese Zuordnung macht die Sache nicht komplizierter, sondern viel viel einfacher.
Wenn du den Barré-Akkord in den 5. Bund schiebst (577555), dann weißt du, dass du einen Am-Akkord hast. Jetzt rate mal, wie die Pentatonik im 5. Bund heißt?
Verschiebe die Pentatonik in den 3. Bund, und du hast eine Gm-Pentatonik, genau wie der Barré-Akkord im 3. Bund.
Du kannst alles, was du über das Verschieben von Barré-Akkorden gelernt hast, 1:1 auf die Pentatoniken anwenden.
5 Pentatoniken x 3 Namen x 12 Positionen (bzw. alle 12 Töne einer chromatischen Tonleiter) das wären 150 verschiedene Pentatoniken auf dem Griffbrett.
Allerdings musst du nicht alle möglichen Varianten sofort auswendig zu können, sondern es reicht, wenn du erst mal die wichtigsten Zuordnungen (4 an der Zahl) kennst.
http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_P ... rundformen
Evtl. noch die C7-Form für die Blues-Pentatonik (damit du alle 5 Formen üben kannst.)
(steht auch in der Zusammenfassung)
Und dann wendest du das ganze auf nur eine handvoll gängiger Tonarten an (z.B. G, C, E, A-Dur Em Am Dm)
Den Rest holst du nach, wenn du das System mit den 4 bzw. 5 Formen gut hinbekommst.
Letztlich ist es damit auch noch nicht getan. Du musst nämlich lernen, wie man mit den Pentatoniken umgeht, und wie man von einer in die andere Form gelangt, bzw. wie man die Formen miteinander verbindet. (Steht ein oder zwei Kapitel weiter.)
Und ebenfalls kommen beim Blues noch die so genannten Blue-Notes mit hinzu.
Es ist also doch ein wenig mehr, als nur mal eben 5 Fingersätze zu lernen,
aber trotz allem bleibt es immer noch recht überschaubar. Das allerwichtigste vom theoretischen Grundgerüst findest du in der Zusammenfassung in einem Kapitel zusammengefasst.
Was man mit den Pentatoniken alles machen kann, ist noch einmal ein Gebiet für sich.
Gruß Mjchael