Einstieg ins Folkpicking (Einführung ins 3-Finger-Picking)
Verfasst: 07.04.2010
Einstieg ins Folkpicking
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Powertabs und Midi sind am Ende des Workshops
Mache die Übungen aber nicht ohne die Beschreibungen der 6 Lektionen,
sonst entgehen dir einige wichtige Infos!
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Für diesen Workshop solltest du die Grundlagen des Zupfens beherrschen. Schau dir dazu den Workshop in unserm Forum an.
Solltet ihr das noch nicht können, dann holt das vorher nach. Vorher lohnt es sich nicht hier mit anzufangen!
* die Finger bekommst du richtig aufgesetzt
* und du weißt wo der Basston eines Akkordes ist
* du kannst eine Hand voll Zupfmuster
* Den Wechselbass kannst du ebenfalls
* Du bist einigermaßen fleißig und konzentriert, wenn es ums Üben geht
Dann kann ja die Einführung in das Folk-Picking (genauer 3-Finger-Picking) beginnen.
Lektion 1
Achtung:
Eine Lektion ist für eine Unterrichtseinheit gedacht. Das ist üblicherweise eine Unterrichtseinheit pro Woche. Die Lektion 5 darf sogar auf 2 bis 3 Unterrichtseinheiten verteilt werden.
Übernehmt euch bloß nicht!
Kein falscher Ehrgeiz.
Huddele bloß nicht herum.
Das rächt sich bitter. Dann musst du nämlich alles von vorne lernen.
Übe lieber langsam und richtig.
Dafür kannst du es dann aber auch.
Dieser Workshop lässt sich nicht mal eben an einem Wochenende lernen .
Man kann höchstens die Grundlagen in einem Intensiv-Workshop bei einem guten Lehrer vermitteln. Fürs "Können" braucht man aber auch dann noch ein paar Wochen regelmäßige Wiederholungen.
Also plant mal gut und gerne einen Monat bis zwei Monate ein wo ihr die drei Pattern, und die Patternkombinationen intensiv wiederholt. Denn es gehört nicht nur dazu, dass du halbwegs ungefähr weißt, wie das Zupfmuster gehen soll, sondern du musst es mit einigen Liedern selber so oft spielen, dass es dir in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Auch wenn ich mich bemüht habe, die Übungen so einfach wie möglich zu gestalten, kosten die Übungen einiges mehr an Konzentration und Disziplin, als du es möglicherweise von deinen vorherigen Lektionen gewohnt bist.
Wenn du also nicht so gut drauf bist, dann warte ruhig einen Tag, bis du dich wieder besser konzentrieren kannst.
Ein Pickingmuster 100 mal zu üben ist das absolute Minimum. (100 Takte, das sind 2 oder 3 etwas längere Lieder, das man mit einem Picking-Muster durchgespielt).
Eigentlich muss man jedes Pickingmuster wenigstens 1000 mal spielen, bevor es es einigermaßen sicher fließt, und bis man ein brauchbares Tempo drauf hat, und vor allem der Rhythmus präzise wie ein Uhrwerk läuft.
Also sind das mindestens 20 bis 30 längere Lieder die man mal mit einem Picking-Muster in verschiedenen Geschwindigkeiten durchspielen sollte. Das ist aber jeweils in einer Woche gut zu schaffen.
Ein Picking-Muster muss also nicht nur mit den Übungen gemacht werden, die ich euch hier vorstelle, sondern es sollte bei allen möglichen Liedern mal eingesetzt werden. Auch wenn es nicht 100%ig passt. Es muss nur ein 4/4-Takt sein.
Die Pattern sind so trocken und stur zu üben wie ein Uhrwerk. Es darf für den Anfang auch ein wenig steif klingen. Aber keine Angst. Wenn man das Tempo nach und nach erhöht, dann wird das Picking so schnell und locker fließen, dass es sich alles andere als steif anhören wird.
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Ich habe für dich eine Übung ausgesucht, die du mit allen Pattern, die du hier lernen wirst ganz einfach ausführen kannst.
Bei der Etüde (Übungsstück) brauchst du fast nur den D-Dur-Akkord. Dadurch kannst du dich ganz und gar auf das Picking konzentrieren.
Wo nichts anderes gesagt wirst greifst du also den D-Dur-Akkord, und pickst nur die unteren 4 Saiten.
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Los geht's
Ein typisches Merkmal vom Folk-Picking ist der stets gleich bleibende Wechselbass mit dem Daumen. Der große Unterschied zu den Zupfmustern mit Wechselbass ist die Geschwindigkeit in der der Daumen Wechselt. Auf jede Viertel-Note wird gewechselt.
Übung 1:
Nur mit dem Daumen
Übung 2:
Nur mit Zeige und Mittelfinger
Dieses ist das sogenannte 3-Finger-Picking.
Zeigefinger und Mittelfinger sollen regelrecht "laufen".
Bei den einfachen Begleitmustern bleibt der Zeigefinger auf der H-Saite und der Mittelfinger auf der hohen E-Saite.
Später einmal wandern die je nach Melodieverlauf die Melodie-Saiten rauf und runter.
Du lernst hier eine Methode, die es dir einfach machen wird, auch Melodien mit in die Begleitung zu integrieren.
Später mal beim Melodiepicking kümmert sich der Daumen (genau so wie die Rechte Hand eines Piano-Spielers) fast ausschließlich um die Bassbegleitung.
Der Zeigefinger spielt entweder ein paar Begleit-Töne,
oder aber er spielt zusammen mit dem Mittelfinger zusammen die Melodie. (Wechselschlag)
Der Mittelfinger kümmert sich fast ausschließlich um die Melodie. Entweder allein oder mit dem Zeigefinger zusammen. Er rutscht nur dann in die Begleitung ab, wenn die Melodie Pause hat.
Dieses macht das Spielen recht ökonomisch, und ist deutlich einfacher als ein durchkomponiertes klassisches Musikstück für Gitarre.
Man darf Picking nicht mit klassischen Zupfmustern gleichsetzen, und austauschen. Es sind zwei völlig andere Spiel-Konzepte, die nur in ihren Grundlagen einige Gemeinsamkeiten haben. Gerade Schüler die Klassik gewohnt sind, haben anfänglich oftmals einiger kleinere Lernblockaden gegenüber der doch so anderen Art zu zupfen.
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LIES NICHT NUR DEN TEXT, SONDERN MACHE AUCH DIE ÜBUNGEN
Hast du die oberen beiden Übungen lange genug geübt, dass sie fehlerfrei funktionieren?
Wenn ja, dann hab ich nichts gesagt, und du kannst weitermachen
Falls nicht, Zurück zur Übung 1!
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Übung 3a und 3b:
Zusammengenommen erhält man das
Basis-Patter
"1 + 2 +"
und
"3 + 4 +"
"1 +" und "2 +" sowie "3 +" als auch "4 +"
sollte man jeweils als eine Einheit betrachten.
In Tabulaturen und in Noten sind jeweils zwei Achtel mit einem Balken verbunden. Die zwei Achtel, die mit einem Balken verbunden sind bilden zusammen eine Zähl-Einheit.
Ich zähle immer
1+......2+......| 3+......4+......
bzw.
Daume-Zeige......Daume-Mittel......| Daume-Zeige......Daume-Mittel;
bzw.
o-ben......un-ten; | o-ben......un-ten;
Gaaaaaaaaaannnnnnnnnnzzzzzzzz langsam anfangen,
und laaaannnnnssssaaaaammmmmm schneller werden.
Übungsstück:
Man hält beim gesamten Stück einfach das D so gegriffen wie es ist,
und verschiebt es in den 7. Bund, und dann immer 2 zurück.
Damit braucht man sich fast gar nicht um den Griff zu kümmern,
sondern man kann sich völlig auf das Picking konzentrieren.
Jeder Takt wird zweimal gespielt!
Bei der Wiederholung des gesamten Stückes lässt man dann den ersten Takt aus, und springt gleich in den 7. Bund.
Viel Spaß beim Üben
Gruß Mjchael
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Powertabs und Midi sind am Ende des Workshops
Mache die Übungen aber nicht ohne die Beschreibungen der 6 Lektionen,
sonst entgehen dir einige wichtige Infos!
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Für diesen Workshop solltest du die Grundlagen des Zupfens beherrschen. Schau dir dazu den Workshop in unserm Forum an.
Solltet ihr das noch nicht können, dann holt das vorher nach. Vorher lohnt es sich nicht hier mit anzufangen!
* die Finger bekommst du richtig aufgesetzt
* und du weißt wo der Basston eines Akkordes ist
* du kannst eine Hand voll Zupfmuster
* Den Wechselbass kannst du ebenfalls
* Du bist einigermaßen fleißig und konzentriert, wenn es ums Üben geht
Dann kann ja die Einführung in das Folk-Picking (genauer 3-Finger-Picking) beginnen.
Lektion 1
Achtung:
Eine Lektion ist für eine Unterrichtseinheit gedacht. Das ist üblicherweise eine Unterrichtseinheit pro Woche. Die Lektion 5 darf sogar auf 2 bis 3 Unterrichtseinheiten verteilt werden.
Übernehmt euch bloß nicht!
Kein falscher Ehrgeiz.
Huddele bloß nicht herum.
Das rächt sich bitter. Dann musst du nämlich alles von vorne lernen.
Übe lieber langsam und richtig.
Dafür kannst du es dann aber auch.
Dieser Workshop lässt sich nicht mal eben an einem Wochenende lernen .
Man kann höchstens die Grundlagen in einem Intensiv-Workshop bei einem guten Lehrer vermitteln. Fürs "Können" braucht man aber auch dann noch ein paar Wochen regelmäßige Wiederholungen.
Also plant mal gut und gerne einen Monat bis zwei Monate ein wo ihr die drei Pattern, und die Patternkombinationen intensiv wiederholt. Denn es gehört nicht nur dazu, dass du halbwegs ungefähr weißt, wie das Zupfmuster gehen soll, sondern du musst es mit einigen Liedern selber so oft spielen, dass es dir in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Auch wenn ich mich bemüht habe, die Übungen so einfach wie möglich zu gestalten, kosten die Übungen einiges mehr an Konzentration und Disziplin, als du es möglicherweise von deinen vorherigen Lektionen gewohnt bist.
Wenn du also nicht so gut drauf bist, dann warte ruhig einen Tag, bis du dich wieder besser konzentrieren kannst.
Ein Pickingmuster 100 mal zu üben ist das absolute Minimum. (100 Takte, das sind 2 oder 3 etwas längere Lieder, das man mit einem Picking-Muster durchgespielt).
Eigentlich muss man jedes Pickingmuster wenigstens 1000 mal spielen, bevor es es einigermaßen sicher fließt, und bis man ein brauchbares Tempo drauf hat, und vor allem der Rhythmus präzise wie ein Uhrwerk läuft.
Also sind das mindestens 20 bis 30 längere Lieder die man mal mit einem Picking-Muster in verschiedenen Geschwindigkeiten durchspielen sollte. Das ist aber jeweils in einer Woche gut zu schaffen.
Ein Picking-Muster muss also nicht nur mit den Übungen gemacht werden, die ich euch hier vorstelle, sondern es sollte bei allen möglichen Liedern mal eingesetzt werden. Auch wenn es nicht 100%ig passt. Es muss nur ein 4/4-Takt sein.
Die Pattern sind so trocken und stur zu üben wie ein Uhrwerk. Es darf für den Anfang auch ein wenig steif klingen. Aber keine Angst. Wenn man das Tempo nach und nach erhöht, dann wird das Picking so schnell und locker fließen, dass es sich alles andere als steif anhören wird.
___________________________
Ich habe für dich eine Übung ausgesucht, die du mit allen Pattern, die du hier lernen wirst ganz einfach ausführen kannst.
Bei der Etüde (Übungsstück) brauchst du fast nur den D-Dur-Akkord. Dadurch kannst du dich ganz und gar auf das Picking konzentrieren.
Wo nichts anderes gesagt wirst greifst du also den D-Dur-Akkord, und pickst nur die unteren 4 Saiten.
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Los geht's
Ein typisches Merkmal vom Folk-Picking ist der stets gleich bleibende Wechselbass mit dem Daumen. Der große Unterschied zu den Zupfmustern mit Wechselbass ist die Geschwindigkeit in der der Daumen Wechselt. Auf jede Viertel-Note wird gewechselt.
Übung 1:
Nur mit dem Daumen
Code: Alles auswählen
1 2 3 4 1 2 3 4
||---------------|| ||---------------||
||---------------|| ||---------------||
||-----2-----2---|| ||-----D-----D---||
||--0-----0------|| ||--D-----D------||
||---------------|| ||---------------||
||---------------|| ||---------------||
Übung 2:
Nur mit Zeige und Mittelfinger
Code: Alles auswählen
Der Ringfinger spielt jetzt eine Weile nicht mehr mit. 1 2 3 4 1 2 3 4
||------2-----2--|| ||-----M-----M---||
||---3-----3-----|| ||--Z-----Z------||
||---------------|| ||---------------||
||---------------|| ||---------------||
||---------------|| ||---------------||
||---------------|| ||---------------||
Dieses ist das sogenannte 3-Finger-Picking.
Zeigefinger und Mittelfinger sollen regelrecht "laufen".
Bei den einfachen Begleitmustern bleibt der Zeigefinger auf der H-Saite und der Mittelfinger auf der hohen E-Saite.
Später einmal wandern die je nach Melodieverlauf die Melodie-Saiten rauf und runter.
Du lernst hier eine Methode, die es dir einfach machen wird, auch Melodien mit in die Begleitung zu integrieren.
Später mal beim Melodiepicking kümmert sich der Daumen (genau so wie die Rechte Hand eines Piano-Spielers) fast ausschließlich um die Bassbegleitung.
Der Zeigefinger spielt entweder ein paar Begleit-Töne,
oder aber er spielt zusammen mit dem Mittelfinger zusammen die Melodie. (Wechselschlag)
Der Mittelfinger kümmert sich fast ausschließlich um die Melodie. Entweder allein oder mit dem Zeigefinger zusammen. Er rutscht nur dann in die Begleitung ab, wenn die Melodie Pause hat.
Dieses macht das Spielen recht ökonomisch, und ist deutlich einfacher als ein durchkomponiertes klassisches Musikstück für Gitarre.
Man darf Picking nicht mit klassischen Zupfmustern gleichsetzen, und austauschen. Es sind zwei völlig andere Spiel-Konzepte, die nur in ihren Grundlagen einige Gemeinsamkeiten haben. Gerade Schüler die Klassik gewohnt sind, haben anfänglich oftmals einiger kleinere Lernblockaden gegenüber der doch so anderen Art zu zupfen.
___________________________________
LIES NICHT NUR DEN TEXT, SONDERN MACHE AUCH DIE ÜBUNGEN
Hast du die oberen beiden Übungen lange genug geübt, dass sie fehlerfrei funktionieren?
Wenn ja, dann hab ich nichts gesagt, und du kannst weitermachen

Falls nicht, Zurück zur Übung 1!
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Übung 3a und 3b:
Code: Alles auswählen
Beides 50 mal üben Daume = D-saite + Z Daume = G-saite + M
1 + 3 + 2 + 4 +
||-----------------|| ||-------2------2--||
||----3------3-----|| ||-----------------||
||-----------------|| ||-----2------2----||
||--0------0-------|| ||-----------------||
||-----------------|| ||-----------------||
||-----------------|| ||-----------------||
Zusammengenommen erhält man das
Basis-Patter
Code: Alles auswählen
Das Basis-Patter fällt in zwei Hälften: 1 + 2 + 3 + 4 + 1 + 2 + 3 + 4 +
||--------2-:-------2--|| ||--------M-:-------M--||
||----3-----:---3------|| ||----Z-----:---Z------||
||------2---:-----2----|| ||------D---:-----D----||
||--0-------:-0--------|| ||--D-------:-D--------||
||----------:----------|| ||----------:----------||
||----------:----------|| ||----------:----------||
"1 + 2 +"
und
"3 + 4 +"
"1 +" und "2 +" sowie "3 +" als auch "4 +"
sollte man jeweils als eine Einheit betrachten.
In Tabulaturen und in Noten sind jeweils zwei Achtel mit einem Balken verbunden. Die zwei Achtel, die mit einem Balken verbunden sind bilden zusammen eine Zähl-Einheit.
Ich zähle immer
1+......2+......| 3+......4+......
bzw.
Daume-Zeige......Daume-Mittel......| Daume-Zeige......Daume-Mittel;
bzw.
o-ben......un-ten; | o-ben......un-ten;
Gaaaaaaaaaannnnnnnnnnzzzzzzzz langsam anfangen,
und laaaannnnnssssaaaaammmmmm schneller werden.
Übungsstück:
Code: Alles auswählen
Keine Angst vor der Tabulatur! D D im 7.Bund D im 5.Bund
||--------2-------2--||--------7-------7--||--------5-------5--||
||----3-------3------||----8-------8------||----6-------6------||
||------2-------2----||------7-------7----||------5-------5----||
||--0-------0--------||--0-------0--------||--0-------0--------||
||-------------------||-------------------||-------------------||
||-------------------||-------------------||-------------------||
D im 3. Bund D
D.S.
||--------3-------3--||--------2-------2--||
||----4-------4------||----3-------3------||
||------3-------3----||------2-------2----||
||--0-------0--------||--0-------0--------||
||-------------------||-------------------||
||-------------------||-------------------||
Man hält beim gesamten Stück einfach das D so gegriffen wie es ist,
und verschiebt es in den 7. Bund, und dann immer 2 zurück.
Damit braucht man sich fast gar nicht um den Griff zu kümmern,
sondern man kann sich völlig auf das Picking konzentrieren.
Jeder Takt wird zweimal gespielt!
Bei der Wiederholung des gesamten Stückes lässt man dann den ersten Takt aus, und springt gleich in den 7. Bund.
Viel Spaß beim Üben
Gruß Mjchael