Zum Lob: Danke für die Blumen

Was die Tonart F-Dur angeht, so sollte man diese einfach lernen. Statt vor jedem Bb ein "b" zu malen, würde ich die F-Dur-Tonleiter einfach lernen. Na ja, vielleicht beim allerersten Übungsstück kann man das mal machen, wenn es kurz ist. Wenn mal was ungewöhnliches in Noten, bei Akkorden und Akkordfolgen oder auch beim Timing vorkommt, habe ich schon mal einen gelben Marker verwendet, um noch mal darauf aufmerksam zu machen. Aber auch nur bei einem Lied. Und das noch nicht mal bei allen Schülern.
Ich würde einfach mal mehrere Stücke, die in F-Dur geschrieben sind, spielen, dann fällt es leichter. Das Hauptproblem sind wohl eher die notwendigen Barré-Akkorde.
A# statt Bb:
AUF GAR KEINEN FALL!!!!Grund:
Siehe
Lektion 1d aus unserem Workshop Elementare Musiktheoriebis
Lektion 2a Thema: Versetzungszeichenwobei die letzte Lektion die interessantere für das Thema sein dürfte.
Wenn in der Tonart C-Dur der Ton Bb auftaucht, dann geschieht es häufig, weil aus der Tonika C ein C7 wird, der zur Subdominante F-Dur hin leitet. (Tonika - Dominante - Subdominante = Stoff für die 2 Unterrichtsstunde in Gitarre)
Wikibooks - Lagerfeuerdiplom - Die Dur-Kadenz - Das große DreigestirnAus der Tonika C-Dur wird eine
Zwischendominante C7, die zum F-Dur-Akkord leitet.
Zähle mal von C aus 7 Töne weiter
C D E F G A B
Der 7. Ton von C aus gesehen ist (ungeachtet der Vorzeichen) ein B bzw. deutsch ein H.
Das A ist der 6 Ton von C aus gesehen.
Ein Bb (deutsch B) ist eine kleine Septime (siebte Ton von C aus gezählt) und wird bei Akkorden mit einer einfachen 7 markiert.
Ein B (deutsch H) ist eine große Septime (Major 7) die als maj7 oder kurz j7 zum Akkord hinzukommt.
Ein Ab wäre eine kleine Sexte von C aus gesehen (Akkordzusatz: C6b
Ein A wäre eine große Sexte von C aus gesehen (C6)
Ein A# wäre eine übermäßige Sexte von C aus gesehen (C6#)
Aber eine übermäßige Sexte geht irgendwie gar nicht. Es ist ein Septimakkord, also muss der siebte Ton (Bb# B bzw. H) her, und nicht der sechste. (Ab, A oder A#)
Für das Intervall (Prime Sekunde Terz Quarte Quinte Sexte Septim... ) bzw. ( 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.) ist allein der Abstand der Buchstaben interessant. (Wobei wir Deutschen immer noch die unnötige, unsystematische und verwirrende Unterscheidung zwichen H und B haben). Die Vorzeichen sagen etwas darüber aus, ob der entsprechende Intervall rein, groß, klein, vermindert oder übermäßig ist.
Wenn ein Vorzeichen in einem Notenbild vorkommt ist es in der Mehrzahl der Fälle so, dass dafür die Variante ohne Vorzeichen ganz wegfällt, oder umgekehrt, Wenn ein Vorzeichen wegfällt, taucht dafür die Note ohne Vorzeichen auf.
Mit deiner Variante hast du ein A und ein A#, aber kein B.
Im Notenbild bleibt eine Notenlinie bzw. Zwischenraum unbesetzt,
eine andere Linie bzw. ein anderer Zwischenraum ist doppelt besetzt. Und in diesem Zwischenraum wimmelt es von Versetzungs- und Auflösungszeichen.
Nun ja, es mag durchaus das eine oder andere Musikstück geben, wo man es nicht vermeiden kann, aber da wo es unnötig ist, gewöhnt man sich lieber die B-Vorzeichen an, und hat damit viel weniger Verwirrung auf dem Notenpapier.
Noch mehr gehe ich in der
Lektion 2d - schwierige Dur-Tonleitern und exotische Dur-Tonarten drauf ein. Zwar mehr im Bezug auf Tonleitern und Akkorde, doch wenn du nur ungefähr verstehst, was ich sagen möchte, wirst du vielleicht einsehen, dass man lieber mit B-Tonarten und -Vorzeichen arbeitet, als sie zu meiden.
Die B-Vorzeichen sind nur eine Frage der Gewöhnung.
Das eine Bb habe ich schnell drin, wenn ich mir den C7-Akkord mit dem Ton Bb vor Augen führe.

Einfach den kleinen Finger vom C7, und man hat diesen.
Wenn ich den Bb im Bass brauche, rechne ich einfach vom Grundton des H7 einen Ton zurück, und ich bin ohne lange zu suchen auf der A-Saite im 1. Bund.
Alles kein Hexenwerk.
Lerne besser ein wenig Harmonielehre. Es ist nicht sooo schwer.
Beim Straßenverkehr denkst du dir ja auch nicht, dass du lieber bei orange halten würdest, und bei blau gehen willst..

Gruß Mjchael