Digitech Trio+ Band Creator oder SDRUM. Taugt das was?

von Vollröhre
Hi,

hat dass Teil jemand von euch im Einsatz? Ich habe derzeit keine Ansprüche bzgl. Songwriting oder an den Looper. Aber einfach losspielen und ein virtueller Bassist und Drummer legen los. Kling toll. Macht es genau das? Und funktioniert das? Hält das Teil einen einmal analysierten Rythmus? Z. B. um zu verhindern, dass man im Song plötzlich Tempo zulegt.

Das Teil soll ja ursprünglich mal an die 400,-- Euro gekostet haben. Derzeit noch knappe 180,--.

Dann gäbe da noch den SDRUM von Digitech. Denke mal, der kann sich mit externen Loopern synchronisieren, hat aber keinen Bassisten. Legt der auch einfach los, sobald der echte Gitarrist ein paar Akkorde angeschlagen hat?

Gibt es sowas - also eine virtuelle Band - nicht auch als pure Software-Lösung, für Menschen die keine Berührungsprobleme mit einem PC haben? Ich kenne Band-In-A-Box, das spielt aber meines Wissens nach nicht von alleine los.

Gruß

Torsten

von Vollröhre
Hi, nachdem ich hier keine Antwort bekommen habe, und virtuell auf YT seit Wochen um die Gerätchen herumscharwenzele, habe ich mir das Trio+ mal kommen lassen.
Ich habe es seit etwa 14 Uhr und konnte schon mal einen einfachen Song (Whats up) mit meiner neuen "Band" jammen. Der erste Eindruck: Warum hab ich mir das erst jetzt gekauft? Jetzt muss ich mir das mal ausführlicher anschauen. Berichte weiter.

von Vollröhre
So, weiter gehts zum Thema Trio+.

Zunächst mal zum Hintergrund: Ich bin immer noch relativer Gitarrenanfänger ohne Banderfahrung und bisher ohne Gitarrenlehrer. Es besteht geringe Erfahrung im Zusammenspiel mit anderen im Rahmen von ein paar Jam-Sessions. Da wurden aber nur sehr einfache Lieder gespielt, die man mit wenigen Akkorden durchklopfen konnte.

Vor diesem Hintergrund stellte sich mir die Frage, ob mich das Trio+ weiter bringt und ob ich es überhaupt verwenden kann. Es geht hier nicht darum, ob sich das Trio+ für einen erfahrenen Gitarristen für igendwas eignet.

Das Gerät hängt bei mir entgegen der Verkabelungsvorschläge von DigiTech im FX-Loop des Amps und zwar vor zwei Modulationspedalen. Zwischen Gitarre und Vorstufe des Amp häng bei mir nix. Verzerrte Sound überlasse ich der Vorstufe. Zum Einlernen von Akkordprogressionen des Trio+ steht der Amp auf clean.

Wie oben schon beschrieben, war das 3-Akkord-Lied im 4/4-Takt "Whats up" keine grosse Herausforderung.

Der nächste Versuch: Ein Backingtrack für das Intro von "When you say nothing at all" in der Version von Ronan Keating. Das war etwas schwieriger, weil Akkordwechsel auch in der Mitte der Takte erfolgen. Das kann das Trio+ nicht erkennen. Demzufolge spielte die Begleitband zunächst nichts, was erkennbar "When you say nothing at all" hätte sein können. Auch das rumspielen mit Genres und Styles brachte keine Besserung. Die Lösung brachte dann der interne Looper des Trio+: Ich versuchte einfach eine Rythmusgitarre zu dem einzuspielen, was die Band spielte. Interessanterweise war das Ergebnis etwa nach dem fünften Versuch brauchbar. Interessant deswegen, weil es mir mit einer Boss Loopstation 3 nie gelungen ist, einen vernünftigen Loop, den ich selbst hören wollte, einzuspielen. Nun konnte ich die "Band" inkl. meiner eigenen Rythmusgitarre spielen lassen und das Intro dazu zupfen. Etwa nach 15 Minuten war das auch schon durchaus anhörlich.

Auch das arbeiten mit dem Trio+ ohne Amp, also über Kopfhörer, macht durchaus Spass. Zumindest für das Einlernen von Songs und Songteilen ist das brauchbar.

Nochwas zum Gerät: DigiTech bietet zwei Programme für PC und Mac an. Eines ist nur dazu da, das Trio+ auf einen neuen Softwarestand zu bringen. Das letzte Update ist allerdings von 2016. Ob da jemals noch was kommen wird ...
Mit dem anderen Programm kann man die Inhalte der SD-Karte verwalten. Das Trio+ speichert alles sofort auf SD-Karte. Leider nur 12 Songs insgesamt. Wer mehr als 12 Songs vorhalten will, braucht weitere SD-Karten und/oder eine Software zur Verwaltung von deren Inhalten. Eigentlich eine gute Idee, wünschenswert wäre allerdings, wenn die Software per USB direkt auf das Gerät zugreifen könnte. Das kann sie entgegen der deutschen Anleitung nicht. Letztlich muss man immer die SD-Karte aus dem Gerät entfernen und in den PC stecken, wenn man die Songs verwalten möchte. Theoretisch könnte man auf diese Weise auch Backingtracks untereinander austauschen. Ein derartige Community scheint es aber nicht zu geben. Letztlich kann man erstmal die Songs etwa zur Archivierung oder Backup separat speichern. Immerhin.

Mit den Dateien, die das Trio+ erzeugt, kann man zunächst nichts weiter anfangen. Es gib aber ein opensource-Projekt, das eine Software hervorgebracht hat, mit der man aus Trio+-Dateien WAVs extrahieren kann und aus WAVs auch neue Trio+-Dateien erzeugen kann. Habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Mal sehen, ob ich das brauchen kann.

Alles in Allem bin ich mit dem Trio+ bisher sehr zufrieden, es bietet mir mehr, als ich erwartet habe - und das Wichtigste: Ich komme damit zurecht!

Werde mich dann mal mit Songteilen beschäftigen und Sequenzen zusammen bauen.
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von everyBlues