Finger zu dick?

von Synaptic
Hallöchen Leute,

jaja, ich weiß, dass die meisten erfahrenen Gitarristen beim lesen des Thread Titels wieder mit den Ohren schlackern und sich vermutlich denken: „nicht schon wieder so ein Beitrag“ und das kann ich verstehen.

Ich spiele jetzt seit 3 Tagen Gitarre - Ja, seit 3 Tagen und bin somit ein blutiger Anfänger, aber mit Freude dabei.

Ich habe mir diverse Videos angeschaut, die mich in der Haltung etwas geschult haben und ich bin der Meinung, dass ich prinzipiell gar nicht so verkehrt greife. Ich versuche das Handgelenk ordentlich einzudrehen, und die Finger steil auf die Saiten zu bringen unf achte soweit auch darauf, dass mein Daumen an der richtigen Position zum stützen ist und nicht übergreift.

Jedenfalls ist es so, dass ich bei einigen Akkorden immer wieder die Saiten darunter abdämpfe - egal wie penibel ich auf meine Fingerlage achte. Meine finger sind nicht zu groß, oder zu lang, aber auf der Rückseite verlaufen sie nicht spitz zum Nagel, sondern ich habe überall so eine Art Speckwölbung, wenn man das so nennen will. Wenn ich die Saiten sehr spitz greife, berührt meine Fingerspitze natürlich nicht die darunter liegende Saite, aber sobald ich Druck auf die Saite bringe stößt eben genau dieses bisschen Haut auf der Rückseite auf die darunter liegende Saite.

Ich habe mir zum Einstieg eine Yamaha C40BL Akustikgitarre gekauft und wollte jetzt, da ich erst einmal sehen möchte über ich überhaupt dafür Talent habe, nicht extra unbedingt eine extravagante Maßnafertigung mit breiterem Steg kaufen.

Ich habe euch mal ein paar Bilder mit Makierungen gemacht, die meine Problematik zeigen.

Habt ihr tipps, wie ich meinen Griff/Haltung noch verbessern könnte, um dem abdämpfen entgegen zu wirken?

Hat jemand schon Erfahrung gemacht, ob ich eventuell diese Rückseite des Fingers straff tapen könnte und wenn es einen Versuch wert ist, welches Tape eignet sich dafür am besten? Meine Hügelchen lassen sich problemlos eindrücken, also könnte das mit einem Tape vielleicht machbar sein.


Wenn ich total falsch gewickelt bin ( was ich nicht glaube ) und es wirklich an falscher Technik liegen muss, was ja nicht so abwegige wäre, gebt mir bitte ein paar Tipps.

Danke fürs Lesen :)
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von Vollröhre
Auf dem Bild erkennt man nicht viel. Ich bin auch noch nicht so wahnsinnig lang Gitarrist und kann das grundsätzlich nachvollziehen. Es ist völlig üblich, dass man nach drei Tagen Gitarre spielen noch nicht sauber die Saiten trifft. Gibt es denn Akkorde, bei denen es klappt? Ich denke die Dur Akkorde E, G, C und D sollten gehen. Em und Am auch.
Was ist mit A?

Es hilft nur üben, üben, üben, .........
Es wird auch besser sein, jeden Tag nur eine Stunde zu üben und nicht gleich 8 Stunden am Stück.
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von mjchael
Setze deinen Finger einen Tick höher auf die Saite. Zudem setze die Finger nicht lotrecht (im rechten Winkel) auf die Saite, sondern leicht schräg.

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Mehr Tipps findest du auf den Wikibooks.
https://de.m.wikibooks.org/wiki/Gitarre ... er_Akkorde

Es sollte dir mit ein wenig Übung gelingen, die Finger sauber aufzusetzen.
Allerdings wäre es mit einem etwas breiteren Griffbrett leichter. Bei deiner nächsten Gitarre kannst du ja mal über ein breiteres Griffbrett nachdenken. Wenn du noch Garantie auf deine Gitarre hast, könntest du auch im Laden, wo du sie gekauft hast, fragen, ob du sie umtauschen kannst. Das gelingt meist, wenn du noch 50 Euro oder so drauflegst.

Trotzdem sollte es dir auch mit deiner jetzigen gelingen.

Mal als Inspiration
Sergovia hat auch recht dicke Finger. :D

von Synaptic
Danke erstmals für die Antworten.

Wenn ich die Finger weniger Steil auf die Saiten greife wird das Problem mit dem Abdämpfen nur stärker. Je spitzer ich greife, umso weniger schlimm ist das abdämpfen.

Es gibt wie gesagt Akkorde bei denen es nicht vorkommt und das sind jene, wo die Saiten entweder auf 2 nebeneinander liegenden Bunden gegriffen wird, oder übereinander liegende Saiten im selben Bund gegriffen werden müssen. Der A Moll Akkord bereitet mir keine Probleme, der C-Dur Akkor allerdings zum Beispiel schon stark.

Mein erster Lösungsansatz war erst einmal die Saitenlage etwas niedriger zu gestalten, indem ich den am Körper liegenden Steg um etwa 0,5mm abgepfeilt habe. Das hat die Problematik etwas reduziert, da ich jetzt nicht mehr so stark greifen muss und die Angesprochenen Hügel meiner Finger nicht mehr so nah herunter kommen.

von slowmover
Hmmm,
geh alles mal etwas langsamer an. Man sollte nicht unbedingt am 4 ten Tag des Gitarristenlebens den Steg befeilen.

Aber der Reihe nach. Man drückt die Seite bei der E-Gitarre nicht kraftvoll runter. Dann ist sie nicht mehr bundrein. Man drückt nur so stark wie es erforderlich ist.
Nimm deine Gitarre zur Hand und stimme sie. Nun drücke mal die tiefe E-Saite im 5ten Bund runter und spiele diese Saite an. Du wirst sehen, der Ton A ist bereits verstimmt. Auf der A-Saite kannst Du das Gleiche im 5ten Bund wiederholen. Auch das D das sich ergibt ist verstimmt.
Mjchael hat irgendwo im Lagerfeuerdiplom erklärt, wie man sich an den richtigen Kraftaufwand rantastet. Und dann hast Du auch keine zu dicken Finger mehr. Die e-Gitarre
quittiert halt falsches Greifen mit allerlei Fehlern.
Also die Griffstärke richtet sich nach der schnarrfreien Auflage auf dem Bundstäbchen. Wer bei der E-Gitarre Kraft einsetzt bringt sie nicht zum klingen.
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von MarkusG
Hm, wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, dann hat Synaptic ja eine Konzertgitarre (Yamaha C40BL), mit dann wohl 52mm breitem Sattel; da kann man wohl schwerlich eine finden, die (im unter- bis mittelpreisigen Segment) einen noch breiteren Sattel hat. Ich denke, dass das eigentlich eine gute Gitarre für den Anfang ist.
Ich denke auch, Du solltest Dich an einem strukturiert aufgebauten Kurs orientieren, und nicht versuchen, alle Akkorde direkt in den ersten 5 Tagen zu lernen. Mjchaels Lagerfeuerdiplom, oder Bernd Brümmers Buch "Garantiert Gitarre lernen" passen da z.B. den Schwierigkeitsgrad der Akkorde den zu erwartenden verbesserten Fingerfertigkeiten an. Wenn ich mich recht erinnere, dann geben beide auch denselben Tip wie slowmover, nämlich mal ausprobieren, wie wenig Fingerdruck denn tatsächlich erforderlich ist. Ich denke, dass JEDER erstmal viel zu kräftig drückt, am Anfang des Gitarrenlernens.

von slowmover
Danke Markus. Habe wegen des Problems dicker Finger irgendwie E-Gitarre vorausgesetzt.Aber eine Konzertgitarre hat reichlich Platz. Aber auch auf dieser drückt man schnell zu fest.
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von musicdevil
Synaptic hat geschrieben:Meine finger sind nicht zu groß, oder zu lang, aber auf der Rückseite verlaufen sie nicht spitz zum Nagel, sondern ich habe überall so eine Art Speckwölbung, wenn man das so nennen will. Wenn ich die Saiten sehr spitz greife, berührt meine Fingerspitze natürlich nicht die darunter liegende Saite, aber sobald ich Druck auf die Saite bringe stößt eben genau dieses bisschen Haut auf der Rückseite auf die darunter liegende Saite.
Oh je, das klingt ja furchtbar! Warst du schon beim Arzt, um eine Erkrankung auszuschließen? Es gibt diverse Krankheiten, wodurch die Fingerkuppen stark verformt werden, sie werden regelrecht dick und das hat wohl dann oft was mit Sauerstoffmangel zu tun.
Kann natürlich auch sein, dass es eine Art Gendefekt ist, also angeborene "Knubbelfinger", kannst ja danach googeln.
Im schlimmsten Fall wirst du dich für ein anderes Instrument entschieden müssen. Ich hoffe jedenfalls, dass es nichts ernsthaftes ist!
Im besten Fall stellst du dich einfach nur zu "dämlich" an und es hat gar nichts mit deinen Fingern zu tun. Alles Gute!