Okay, das machen wir jetzt mal mit den Tonleitern G-äolisch, G- dorisch, und G- Phrygisch.
(...) Wo liegen die Unterschiede?
Vom Grundprinzip gehe ich genau so vor. Was ich bei den einfachen Tonarten gelernt habe, setze ich bei den entwas schwereren um.
Nur bei G-Phrygisch würde ich mir andere Akkordfolgen wählen. Gm + Am7b5 (wenn man es sequenziert transponiert) kann man machen, aber ich glaube andere Akkordfolgen wären gefälliger. (Für den Anfang)
Kann man in jeden anderen Bund auch. (Basston spielen)
Klar, kein Widerspruch von mir, aber ich fange gern mit dem einfachen an.
Das ist schon mal gut, wenn man in ein und der selben Tonart vergleicht.
Bei den Akkorden Am und G mal in dorisch mal in äolisch sind es aber zwei verschiedene Tonarten. A-dorisch mit einem Kreuz (wie bei der G-Dur-Tonleiter) und Am äolisch (ohne Vorzeichen wie bei der C-Dur-Tonleiter).
Weshalb es nicht vorteilhaft ist zB. C dur mit D dorisch oder E phrygisch, F lydisch ect. zu vergleichen.
Bei den Noten macht man es doch eigentlich automatisch. Man sieht die Vorzeichen, und hat sofort eine Dur- oder die parallele Molltonart im Hinterkopf. Jetzt hat man aber einen anderen Startakkord, und man überprüft den Schlussakkord. Mitunter schließt man einen Auftakt-artigen Akkord aus. Ist dem nicht der Fall, habe ich was modales vor mir.
Ich verwende aber weiterhin das Tonmaterial der ursprünglich erkannten Tonart. Bzw. auf der Gitarre verwende ich weiterhin die ursprünglich erkannte Skala. Ich darf natürlich nicht den Fehler machen diese von C nach C bzw. von A nach A zu spielen, weil dann natürlich einem die C-Dur- bzw. die Am-Tonleiter aufs Ohr gedrückt wird. Diesem Problem muss man sich natürlich bewusst sein.
Wenn ich ein modales Stück nachspiele, gehe ich genau den von mir beschriebenen Weg. Ich mache dann mit D-Dorisch, G-Mixolydisch etc. das gleiche was ich mache, wenn ich Am im Gegensatz zu C-Dur spiele. Gleiche Töne, gleiche mögliche Akkorde (Dominante in Moll mal der Einfachheit halber unbeachtet). aber eine völlig andere Gewichtung der Töne.
Wenn mich ein veränderter Modus mitten im Stück überfällt, gehe ich vermutlich eher deinen Weg.
Beispiel: All of me (Jazz) der E7 = E-Dur-Pentatonik + kleine Septime (wg. Dominante) + kleine None (weil ursprünglich phrygisch).
Oder E-Dur-Tonleiter jedoch mit kleiner statt großer Septime und kleiner statt großer None/Sekunde. Später nutzt man dann gleich die mixo9b ohne die Zwischenschritte. Aber eines ist Lernen, das andere ist Anwendung.
Natürlich könnte man auch die Skalen jeweils als etwas eigenständiges lernen. Aber ich bevorzuge den Weg, von etwas schon bekanntem sich dem neuen zu nähern.
An dieser Stelle kommen uns die Pattern/ Fingersätze sehr entgegen. Die Nummerierung ändert sich nun, die Reihenfolge allerdings nicht. Ist aber wie gesagt, nur eine Hilfestellung zur besseren und schnelleren Orintierung.
Dem gibt es nichts zu entgegnen.
Hört sich Mixo nach Rock an? Dorisch nach Irish Folk?
Nicht nur. anders klingende Beispiele habe ich ja schon genannt. Nur bin ich noch bei den Anfängen, wo ich mich gerne bei etwas bediene, das dem Schüler schon bekannt ist. Es kann den Einstieg erleichtern. Für mehr ist es nicht gedacht. Hinterher, sobald ein Modus in den Fingern ist, kann man sich weitere Anwendungsmöglichkeiten erarbeiten. Ich mache dieses halt gerne über eine große Auswahl an verschiedenen Beispielen. Diese sind vor allem im Forum leichter zu vermitteln, weil man eben auf was bekanntes zurückgreift.
Ist aber nur eine methodische Überlegung.
Man kann es auch anders machen.
Man kann sich beispielsweise mit Scottish Traditional Music den Mods nähern.
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http://www.campin.me.uk/Music/Modes/
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http://www.gulfweb.net/rlwalker/abc/modes.abc (ABC-File)
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https://sourceforge.net/projects/easyabc/ (Player für ABC-Files)
Da kann man gleich hören, wie einige Mods klingen können, und auch wo es Grenzen bei den Mods gibt (wo man den Modus innerhalb des Songs ändert, oder wo ein Modus unbestimmt ist ( #Hexatonik )
Deshalb habe ich erwähnt, den Mod. als Musik wahrzunehmen und sich erst dann, zu entscheiden was für ein Genre man haben möchte, spielen möchte.
Ich finde den Ansatz für einen Unterricht sehr interessant. Aber ich finde es schwer diesen über ein Forum oder über die Wikibooks zu vermitteln. Mit Beispielen finde ich es einfacher, zumindest was das Vermitteln in Schriftform bzw. über Internet angeht. Ohne Beispiele befürchte ich, dass ein Schüler, der sich die Sachen selbst aneignen will, auch nur auf ein paar Standardriffs stehen bleibt. Wenn man allerdings alle Beispiele einspielt, kann man über Youtube durchaus andere Wege gehen.
Bei den Mods spielt es doch auch gar keine Rolle, ob Fingerstyle, Hybride Picking, oder nur mit Plektron........ ist doch erstmal egal.
Da hast du recht, aber du wirst zugeben, dass einer, der mehr Stücke spielt und arrangiert andere Schwerpunkte setzt, als jemand, der hauptsächlich Lead-Gitarre spielen möchte.
Ich setzte voraus, das man Gitarre spielen kann, das heißt, das man weiß wie das Ding gehalten wird und man die Töne fast blind spielen kann.
Ich nicht

ich gehe immer vom absoluten Anfänger aus, der versucht in die Materie hineinzuschnuppern. Aber natürlich gehe ich davon aus, dass jemand, der sich mit Mods beschäftigen will, die Dur-Skalen auswendig kann. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass nicht jeder Member hier im Forum, der sich für die Mods interessiert auch nur die elementarsten Grundlagen beherrscht. Hier unterscheide ich zwischen einem Schüler mit Lehrer, und einem Leser eines Forums. Selbst bei den Lesern mit Lehrern kann man sich nicht immer sicher sein, dass der Lehrer in der Lage ist, seinen Schülern die entsprechenden Grundlagen zu vermitteln.
Ich sagte schon, ich bin der Meinung man sollte auf die jeweiligen spezifischen Intervalle acht geben.
Dem möchte ich nicht widersprechen.
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https://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_ ... ing_Skalen
Obwohl in dem Artikel noch nicht alle groben Fehler ausgemerzt wurden, kannst du an den bunten Skalen sehen, dass ich selbst die Schüler versuche auf die entsprechenden Intervalle aufmerksam zu machen.
Schwarz ist meist der Akkordgrundton, weiß die übrigen Akkordtöne.
Grün die Akkorde der entsprechenden Pentatonik, die funktionsneutral sind.
Gelb gezeichnete Intervalle schließen einen Modus aus.
Orange gezeichnete Intervalle bestimmen einen Modus.
Magenta zeichne ich den Tritonus
Rot Alterationen die sich nicht in das obige Schema einordnen lassen.
Beispiel:
Hier dürften wir uns also höchstens in der Art der Präsentation unterscheiden.
Wenn wir Harmonien bilden, und wir nehmen Dur/ Moll Stufen Akkorde, dann sollten wir auch hier acht geben dass die Töne des gewünschten Modus zur Geltung kommen. Die Töne der Tonleiter sollten in den Harmonien vorkommen. Insbesondere die jeweiligen Spezifischen. Manchmal ist weniger auch mehr
Hier hörst du keinen Widerspruch von mir. Allerhöchsten die Ergänzung, dass der modale Intervall auch bei den Nachbar-Akkorden erklingen kann, um den modalen Eindruck zu bewahren. (zig. Ausnahmen natürlich eingerechnit, wo es nicht klappt.)
Entscheident ist das Gefühl, das Gehör, die Krativität, und leider auch das Talent welches man nicht erlernen kann.
Das Bauchgefühl kann man schriftlich nicht vermitteln. Da sind mir echt Grenzen gesetzt. Ich denke aber man darf die Imitation nicht unterschätzen, wo man versucht bekannte Musik nachzuahmen. Hier finde ich Musikbeispiele sehr hilfreich. Auch die Kreativität kann man nur schwer vermitteln. Aber hier kann man Ansätze liefern. Talent dagegen kann man zum großen Teil durch Fleiß ausgleichen.
Etwas Lernen zu
wollen, dass kann ich auch keinem beibringen.
Mir hat mal jemand vor über 30 Jahren erzählt, wenn ich immer in Bücher schaue und nachspiele, übernehme ich nicht nur die "Fehler" sondern eigne mir auch keine eigene Sprache an. Ich denke er hatte recht.
Dem widerspricht zwar alles was ich gelernt habe, aber ich lasse es mal so stehen, wenn man es nicht schafft, über das hinauszudenken, was man in den Büchern gelernt hat.
Wobei ich, und das ist wohl auch ersichtlich geworden, "normale" Dur / Moll Akkorde nicht so prickelnd finde, wenn es um's modale spielen geht.
Es gibt aber genügend modale Stücke, die genau das machen. Modale Melodien werden da mit einfachen Dur- und Moll-Akkorden begleitet.
Ich gebe nochmal zu bedenken, das man auch die Töne einer Tonleiter nicht nur in Terzen schichten kann.
Aus harmonischen Gesichtspunkten gibt es nicht viel mehr als Sekunden, Terzen und Quinten (auf und Abwärts) und vielleicht noch den Tritonus, aus dem sich aber keine Tonleiter schichten lässt. Die anderen höheren Intervalle kann man als Umkehrungen ansehen. Sekunden verwende ich hauptsächlich für Tonleitern, Terzen für Akkordschichtungen, und Quinten zur Bestimmung der Tonart und Verwandschaftsverhältnisse von Akkorden. Erleichtert die Sache ungemein.
Ich denke wir sollten uns davon trennen das DUR/ MOLL als Maß aller dinge zu sehen. Und wirklich jede Tonleiter als eigenen Klang wahrnehmen.
Von was für einem Dur-/Moll redest du hier? Meinst du die Klassische Dur- Moll-Einteilung der Stücke. Da gebe ich dir nur zum Teil recht. Sie beherrschen den Hauptteil unserer Musik. Ich finde es illusorisch sich ganz davon zu trennen. Es entspricht überhaupt nicht unserer Wahrnehmungspsychologie. Dur- und Moll-Dreiklänge und deren Umkehrungen erkennen wir am einfachsten, da es die Intervalle sind, die in den verschiedenen Obertonspektren von allem was wir hören am häufigsten vorkommen. Mit denen orientieren wir uns in der Welt. Es geht also meines Erachtens nicht ohne Dur und Moll. Aber ich betrachte Dur- und Moll sowie die C-Dur-Tonleiter nur als die Eichskala. Nur weil der 0° Meridian durch Greenwich geht, und alle Längengeraden von diesem abgeleitet wird, zwingt mich keiner in England Urlaub zu machen.

Dass man nicht bei Dur- und Moll stehen bleiben sollte, und sich weiteren musikalischen Ausdrucksweisen öffnen sollte, dem will ich nicht widersprechen. Es gilt hier glaube ich die interessanten Musikstücke erst mal bekannt zu machen, damit man dafür ein Interesse wecken kann.
Ich versuche dem Monopol der Dur- und Moll-Tonarten durch recht frühe Ausnahmen entgegen zu wirken. Sei es, dass ich schon recht früh (8. Unterrichtsstunde) Zwischendominanten einführe, in der 10. Stunde das erste Dorische Lied lerne, und auch sonst einige modale Songs mit aufnehme. (Mad World, Hava Nagila, Boulevard of broken Dreams, Ironic u.v.a.m.) Immer sage ich, dass die Harmonielehre das systematisch zusammenfasst, was am häufigsten vorkommt, doch dass es von jeder Regel auch Ausnahmen gibt.
So ist zumindest die Chance vorhanden, dass der Schüler auch für neues offen ist.
Sollte dem nicht so sein, kann er wenigstens im Rahmen seiner Fähigkeiten mit der Gitarre Musik machen. Einfache Liedbegleitung mit Standard-Akkorden ist auch nicht zu verachten.
Gruß Mjchael