Kirchentonleiter über Akkorde

von matcat
Hallo,

ich würde gerne einen Backingtrack machen auf dem ich z.B. Lydisch drauf spielen kann, der mehr als einen Akkord hat. Welche Akkorde kann ich nehmen damit das ganze sich Lydisch, Mixolydisch etc. anhört? Bis jetzt habe ich immer nur einen Akkord genommen und auf dem improvisiert.
Wenn ich z.B. die Akkkordfolge I IV V I habe in C-Dur also C-F-G-C und darauf ionisch spiele kann ich doch nur C-dur verwenden oder geht auch C-Lydisch aus der G-Dur Tonleiter?
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von Alchimedes
Hallo matcat,

im Grunde kannst Du das tun, da es keine Fehler in der Musik gibt. Aber spielst Du Vierklaenge also z.B 5 Stufe von C-Ionisch G7 dann wuerden sich die kl.Septime von G7 das F und die gr.7 von Cmaj7 das F# clashen. Aber ueber den Cmaj7 kannst du naturlich Lydisch spielen Du musst dann nur die #4 aufloesen beim Chordchange.

Um einen Modesound zu kreieren gibt es eine Formel :
Ionisch IV-V ueber die I. ( Sprich in c-Ionisch C im Bass uber F - und G-Dur Dreiklang ! Vierklaenge gehen auch aber der Mode ist mit Dreiklang besser herauszuhoehren.)
Dorisch IV-V ueber II
Phrygisch IV-V ueber III
Lydisch IV-V ueber IV ( also F bleibt im Bass waehrend der Chordchanges )
u.s.w.

Beispiel um einen E-Lydischen Sound zu kredenzen muss ich wissen welche Grundtonart zugrunde liegt.
E-Lydisch ist die IV Stufe von B-Dur ( Achtung Englische Bezeichnung also das Deutsche H)
die IV und V Stufe von B-Dur ist E-Dur (Vierklang Emaj7) und F#Dur (Vierklang F#7)
Also EDur und F# Dur uber E im Bass ergeben einen Lydischen sound.
Ich wurde Dir raten z.B auf Barre am 9 Bund ueber die D G und B(H) Saite zu legen und die tiefe leere E-Saite spielen dann den Barre auf den 11 Bund verschieben, dann hoerst Du den Lydischen Sound.

Sonst mal auf You tube nach Backing Tracks Lydisch suchen....

Gruss Alchimedes

von matcat
Ich hab's noch nicht genau verstanden. Wenn ich E-Lydisch spielen will, dass in B-Dur ist spiele ich also die Akkorde:

IV = E-Dur
V= F#-Dur mit E im Bass

So das während der ganzen Akkordfolge ein E im Bass ist?

Dorisch IV-V ueber II (in C-Dur)

F/D - G/D - Dm

also das hier immer ein D im Bass ist?
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von Alchimedes
Hallo matcat ,

Du hast es verstanden ! Ganz genau die IV und die V aus der Tonart und den entsprechenden Bass Ton des Modes den Du spielen willst !
Also D-Dorisch uber IV und V von C-Ionisch F-Dur und G-Dur mit D im Bass,
z.B B(H) lokrisch IV und V von C-Ionisch F-Dur und G-Dur mit B im Bass !
Wie gesagt Dreiklaeng klingen besser als Vierklaenge. Denke aber daran das es sich um Modale(Pedalton) klaenge handelt da wir hier nur ein Basston haben.
Aber es ist eine gute Ubung um die Modes kennen und spielen zu lernen. denn wenn wir ueber I IV V II in Cmaj G Mixo spielen, spielen wir tatsaechlich C-Ionisch.

Gruss Alchimedes
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von GuitarRalf
Moin

das mit dem Bass ist mir schon etwas zu fortgeschritten :? .
Wenn ich jetzt so zurückblicke, sind es doch die Intervallräume zwischen den Tönen, die die Charakteristik ausmachen. So steht es auch hier https://de.wikibooks.org/wiki/Musiklehr ... tonleitern

Der ionische Modus mit C D E F G A H(B) C hat die Intervallfolge zwischen den Tönen : Ganz Ganz Halb Ganz Ganz Ganz Halb. (Bevor ich jetzt zur Stufentheorie schwenke, wollte ich noch bemerken, dass die Beschreibungen Ganztonschritt und Halbtonschritt zwar Bewegung suggerieren, aber mir beim Lernen wegen fehlenden tatsächlichen Schrittes etliche Probleme bereite.)
Um zu einer C-Dur Akkordfolge zu gelangen werden nun Terzen geschichtet. Daraus resultiert dann ein. C Dm Em F G Am Hdim. Die Dur-Moll-Moll-Dur-Dur-Moll-Dim ist die Dur Charakteristik. Das bedeutet : eine F-Dur Folge hat ebenso die gleiche Charakteristik. F Gm Am B(englisch Bb) C Dm Edim

Der Lydische Modus mit F G A B C D E F hat die Intervallfolge zwischen den Tönen : Ganz Ganz Ganz Halb Ganz Ganz Halb. -> Lydischer_Modus. Orientier ich mich an die 4. Stufe vom C-Dur ergibt sich eine Dur Dur Moll Dim Dur Moll Moll Charakteristik. Das liefert für F-Lydisch F G Am BDim C Dm Em F.
Die lydischeTonfolge von E ausgegangen ist E F# G# A# H(engl.B) C# D# E. Aus der Stufentheorie abgeleitet ergibt sich
E F# G#m A#dim B C#m D#m
für mich.
Das sind Überlegungen , richtige und falsche, die ich aber abseits der Gitarre mit Stift und Papier mache. Ist das wirklich so, dass dieses Wechseln in einen anderen Modus irgendwann einmal fehlerfrei aus den Fingern fließt? Wäre sauber . :P

Gruss
GuitarRalf
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von Alchimedes
Hallo GuitarRalf,

matcat ging es nicht um den Aufbau von Kirchentonleitern, sondern die spezielle Klangfarben der Modes zu ueben.
Das die Modes unterschiedlich aufgebaut und sich durch die Intervallstruktur unterscheiden ist klar aber wie kann man Ihren Klang
hervorbringen ? z.B wenn Du ne II V I in Cmaj hast, also Dm7 G7 Cj7 und nun ueber Dm D-Dorisch ueber G7 G-Mixo und ueber Cj7 Ionisch
spielst, wirst Du die Klangfarben der Modes nicht wirklich hoehren, alles was Du spielst ist im grunde C-Ionisch.
Wenn Du nur ueber einen Chord oder Voicing spielst z.B G7 dann Mixo drueber spielst wirst Du den Mode besser heraushoeren und
auf seine Eigenschaften eingehen.
Richtig gut klingt es wenn Du G-Mixo ueber F/G und G Dur spielst, da dann die Klangfarbe des Modes sehr deutlich wahrgenommen wird.

Was das ueben der Modes angeht wuerde ich Dir raten ein Mode z.B Ionisch und diesen im Quartenzirkel (C,F,Bb,Eb u.s.w.) in einer Lage ! zu spielen, dann liegt der Grundton jedesmal auf einer anderen Saite.
Naechste Moeglichkeit: die Modes nur auf einer Saite zu spielen und dann im Quartenzirkel, dann auf 2 Saiten 3 Saiten u.s.w
Dann auf einer Saite mit einem Mode improvisieren....
Das ist zwar fiese Gehirnwaesche :) aber bald fliessen die Modes mit Leichtigkeit aus deiner Hand und es wird auch nicht mehr nach Skalengedudel klingen !

Gruss Alchimdes
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von GuitarRalf
Hi Alchimedes,

bedankt, die Formel kann ich gut gebrauchen. :)
D-Dorisch uber IV und V von C-Ionisch F-Dur und G-Dur mit D im Bass,
Ich hab das jetzt mal versucht zu notieren und wegen der Übersicht nur auf 1/4 Noten zurückgegriffen. Ich gehe von C Dur aus, spiele I - IV - V. pedal_1.
Um nun den dorischen Charakter zu erkennen, wechsel ich den Pedaltone vom C zum D.

Für einen mixolydischen Klang, wird das G zum Pedaltone, aber ich bleibe in der C-Dur Konstellation. Bevor ich mich jetzt verrenne, üb ich diese Folgen erstmal.

Gruss
GuitarRalf
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von Alchimedes
Hallo mjchael ,

cooler Post vor allem mit den Soundbeispielen !
Das zieh ich mir mal zu Gemuete mal sehen ob ich die Mods erkenne.

Gruss Alchimedes
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