21.03.2015
Vergleichstest zwischen einer Mexico Standard Stratocaster von 2009 (modifiziert) und einer von 2013
GAS-Leidende kennen das: Manchmal muß es einfach eine neue Gitarre sein, auch wenn man sie eigentlich gar nicht braucht. In meinem Fall war es eine Fender Stratocaster aus der Mexico-Standard-Serie in „Sunburst Brown“. Zwar habe ich schon eine (richtig gute) Strat, aber auf eine in Sunburst mit Palisander-Griffbrett war ich schon immer scharf. Davon abgesehen, war ich neugierig, wie sich zwei Gitarren aus der gleichen Serie unterscheiden, bzw. wie man sie modifieren kann, so daß gewissermaßen zwei verschiedene Instrumente entstehen. Ich finde das eigentlich ganz interessant, weshalb dieser Test eigentlich auch gar kein Test im eigentlichen Sinne ist (für diesen Verweise ich auf diesen Thread --> ftopic13937.html - bis auf zwei kleine Details, die Halslackierung und die Farbe, gibt es nämlich erstmals keine Unterschiede) , sondern mehr ein Vergleichstest zwischen zwei Stratocasters, wobei ich erwähnen muß, daß meine alte, rote Stratocaster einige Modifikationen hinter sich hat. Im Detail sind das Locking-Mechaniken, neue Pickups, genauer der „Red House“ von Leosounds, No-Load-Tone-Potis, eine modifizierte Schaltung, bei der Tone 1 Hals- und Mittel-Pickup regelt und Tone 2 den Stegpickup, und einen neuen Saitenniederhalter, den Roller-String-Tree von Goldö.
[albumimg]1084[/albumimg]
Bespielbarkeit:
Beide Gitarren sind sich natürlich sehr ähnlich, tatsächlich unterscheiden sich die sunburst-farbene Strat nur in einem Detail (abgesehen von der Farbe natürlich) von der roten, und zwar die Halslackierung. Das „Satin Ureal Finish“ (laut Homepage) füllt sich einfach gut an, ist super griffig und ein Traum. Wahrscheinlich hat meine alte Start dasselbe Halsfinish, es fühlt sich aber doch etwas glatter an. Auch nicht schlecht, aber mir gefällt jenes der sunburst-farbenen mehr. Sonst gibt es keine Unterschiede, sieht man mal von der hübschen Maserung des Holzes an der Kopfplatte ab (bei der neuen) und das ich besser auf der roten spielen kann, was wohl hauptsächlich daran liegt, daß ich auf der sunburst-farbenen noch die alten 9er-Saiten aufgezogen habe und auf der alten 10er-Saiten. Außerdem sind beide gefühlt gleich schwer (ich hab's jetzt nicht extra nachgewogen).
[albumimg]1083[/albumimg]
Sound:
So, jetzt kommt’s! Bereits trocken, also rein akustisch, ohne Verstärker gespielt, klingen beide Gitarren unterschiedlich! Und das deutlich hörbar! Ob das jetzt an den unterschiedlichen Saiten liegt, an den Locking-Mechaniken, der moderne String-Tree oder das Holz wage ich jetzt nicht so sagen. Sicher ist, der Unterschied ist wirklich deutlich hörbar. Ich konnte es selber kaum glauben. Das beide Gitarren am Verstärker unterschiedlich klingen (dazu später mehr), ist ja verständlich, aber bereits akustisch? Tatsächlich klingt die rote etwas klarer, höhenreicher, während die sunburst-farbene etwas mittiger und dunkler klingt. Außerdem bilde ich mir ein, daß die neue etwas schwingungsfreudiger ist, sprich, sie vibriert mehr am Körper. Das ist für mich schon überraschend.
[albumimg]1085[/albumimg]
Über dem Verstärker gespielt, klingt die neue Stratocaster richtig kraftvoll und durchsetzungfähig. Insbesondere der Steg-Pickup macht mit ordentlicher Verzerrung (so auf Marshall-Niveau) ordentlich Spaß. Das ist schon ein richtiger cooler(Rock-)Sound. Überhaupt kommt die Gitarre mit Verzerrung schon ordentlich zurecht. Ganz objektiv betrachtet liefert er in fast jeder Lage aber immer ganz gute Sounds.
Im direkten Vergleich mit der roten Stratocaster mit den „Red House“-Pickups treten die Unterschiede allerdings deutlich zu tragen. Die Standard-Pickups klingen deutlich kräftiger (auch wenn sie nicht zwangsweise mehr Output haben) und durchsetzungsfähiger, aber nicht wirklich besser. Vor allem haben sie mehr Mitten, es fehlt aber an den Höhen. Die ältere Strat klingt da heller. Man könnte auch sagen, die „Red House“-Pickups haben mehr diesen feineren Vintage-Sounds, mehr diesen leicht hohlen Sound der eigentlich typisch für eine Stratocaster ist. Insbesondere clean gespielt fehlt mir bei den Standard-Pickups genau dieses etwas. Verzerrt gespielt mag das der ein oder andere sogar als Vorteil erachten. Die neue Strat mit den Standard-Pickups hat hier wegem dem direkteren Sound etwas mehr Punsch. Das macht sie für Rock, Blues-Rock bzw. klassischen Hard-Rock-Sound wie z.B. Deep Purple ganz brauchbar, wobei ich noch erwähnen sollte, daß ich jetzt keine High-Gain-Sound mit den Gitarren gespielt habe. Die rote Strat mit ihren Austausch-Pickups punktet da eher bei cleaneren bzw. leicht angezerrten Sound, also mehr für Stevie Ray Vaughan und Buddy Guy.
Fazit: Ich finde die Mexico Standard-Strat ist sicher eine tolle Gitarre, deren Pickups aber nicht besonderes (sowohl im positiven als auch negativen Sinne) sind. Der Standard-Pickup (mit vermutlich Keramik-Magnete) liefert eigentlich immer brauchbare Ergebnisse, im Vergleich mit den besseren „Red House“ hört man aber doch, daß in der Gitarre mehr steckt, als die Tonabnehmer zeigen können. Eigentlich müßte ich dazu auch die Red House mal in die neue Strat einbauen, oder zumindest mal die Pickguards tauschen, aber schauen wir mal. Ich bin mir schon sicher, daß man mit besseren Pickups noch einiges aus dieser Gitarre herausholen kann.
[albumimg]1086[/albumimg]
Soundfile: Weil Worte den Klang nur unzureichend beschreiben können, hab ich mal ein Audio-File aufgenommen (aufgenommen per USB mit meinem Boss ME25). Zu hören sind erstmals beide Gitarren clean, und dann verzerrt, jeweils die rote Strat mit den „Red House“ zuerst, dann die neue mit den Standard-Pickups. Die Reihenfolge der Pickups ist jeweils Hals, Mitte und Steg, die Zwischenpositionen habe ich mal ausgelassen. Außerdem bitte ich irgendwelche seltsamen Töne zu ignorieren. Ich denke aber, daß man den Soundunterschied trotzdem deutlich hört.
GAS-Leidende kennen das: Manchmal muß es einfach eine neue Gitarre sein, auch wenn man sie eigentlich gar nicht braucht. In meinem Fall war es eine Fender Stratocaster aus der Mexico-Standard-Serie in „Sunburst Brown“. Zwar habe ich schon eine (richtig gute) Strat, aber auf eine in Sunburst mit Palisander-Griffbrett war ich schon immer scharf. Davon abgesehen, war ich neugierig, wie sich zwei Gitarren aus der gleichen Serie unterscheiden, bzw. wie man sie modifieren kann, so daß gewissermaßen zwei verschiedene Instrumente entstehen. Ich finde das eigentlich ganz interessant, weshalb dieser Test eigentlich auch gar kein Test im eigentlichen Sinne ist (für diesen Verweise ich auf diesen Thread --> ftopic13937.html - bis auf zwei kleine Details, die Halslackierung und die Farbe, gibt es nämlich erstmals keine Unterschiede) , sondern mehr ein Vergleichstest zwischen zwei Stratocasters, wobei ich erwähnen muß, daß meine alte, rote Stratocaster einige Modifikationen hinter sich hat. Im Detail sind das Locking-Mechaniken, neue Pickups, genauer der „Red House“ von Leosounds, No-Load-Tone-Potis, eine modifizierte Schaltung, bei der Tone 1 Hals- und Mittel-Pickup regelt und Tone 2 den Stegpickup, und einen neuen Saitenniederhalter, den Roller-String-Tree von Goldö.
[albumimg]1084[/albumimg]
Bespielbarkeit:
Beide Gitarren sind sich natürlich sehr ähnlich, tatsächlich unterscheiden sich die sunburst-farbene Strat nur in einem Detail (abgesehen von der Farbe natürlich) von der roten, und zwar die Halslackierung. Das „Satin Ureal Finish“ (laut Homepage) füllt sich einfach gut an, ist super griffig und ein Traum. Wahrscheinlich hat meine alte Start dasselbe Halsfinish, es fühlt sich aber doch etwas glatter an. Auch nicht schlecht, aber mir gefällt jenes der sunburst-farbenen mehr. Sonst gibt es keine Unterschiede, sieht man mal von der hübschen Maserung des Holzes an der Kopfplatte ab (bei der neuen) und das ich besser auf der roten spielen kann, was wohl hauptsächlich daran liegt, daß ich auf der sunburst-farbenen noch die alten 9er-Saiten aufgezogen habe und auf der alten 10er-Saiten. Außerdem sind beide gefühlt gleich schwer (ich hab's jetzt nicht extra nachgewogen).
[albumimg]1083[/albumimg]
Sound:
So, jetzt kommt’s! Bereits trocken, also rein akustisch, ohne Verstärker gespielt, klingen beide Gitarren unterschiedlich! Und das deutlich hörbar! Ob das jetzt an den unterschiedlichen Saiten liegt, an den Locking-Mechaniken, der moderne String-Tree oder das Holz wage ich jetzt nicht so sagen. Sicher ist, der Unterschied ist wirklich deutlich hörbar. Ich konnte es selber kaum glauben. Das beide Gitarren am Verstärker unterschiedlich klingen (dazu später mehr), ist ja verständlich, aber bereits akustisch? Tatsächlich klingt die rote etwas klarer, höhenreicher, während die sunburst-farbene etwas mittiger und dunkler klingt. Außerdem bilde ich mir ein, daß die neue etwas schwingungsfreudiger ist, sprich, sie vibriert mehr am Körper. Das ist für mich schon überraschend.
[albumimg]1085[/albumimg]
Über dem Verstärker gespielt, klingt die neue Stratocaster richtig kraftvoll und durchsetzungfähig. Insbesondere der Steg-Pickup macht mit ordentlicher Verzerrung (so auf Marshall-Niveau) ordentlich Spaß. Das ist schon ein richtiger cooler(Rock-)Sound. Überhaupt kommt die Gitarre mit Verzerrung schon ordentlich zurecht. Ganz objektiv betrachtet liefert er in fast jeder Lage aber immer ganz gute Sounds.
Im direkten Vergleich mit der roten Stratocaster mit den „Red House“-Pickups treten die Unterschiede allerdings deutlich zu tragen. Die Standard-Pickups klingen deutlich kräftiger (auch wenn sie nicht zwangsweise mehr Output haben) und durchsetzungsfähiger, aber nicht wirklich besser. Vor allem haben sie mehr Mitten, es fehlt aber an den Höhen. Die ältere Strat klingt da heller. Man könnte auch sagen, die „Red House“-Pickups haben mehr diesen feineren Vintage-Sounds, mehr diesen leicht hohlen Sound der eigentlich typisch für eine Stratocaster ist. Insbesondere clean gespielt fehlt mir bei den Standard-Pickups genau dieses etwas. Verzerrt gespielt mag das der ein oder andere sogar als Vorteil erachten. Die neue Strat mit den Standard-Pickups hat hier wegem dem direkteren Sound etwas mehr Punsch. Das macht sie für Rock, Blues-Rock bzw. klassischen Hard-Rock-Sound wie z.B. Deep Purple ganz brauchbar, wobei ich noch erwähnen sollte, daß ich jetzt keine High-Gain-Sound mit den Gitarren gespielt habe. Die rote Strat mit ihren Austausch-Pickups punktet da eher bei cleaneren bzw. leicht angezerrten Sound, also mehr für Stevie Ray Vaughan und Buddy Guy.
Fazit: Ich finde die Mexico Standard-Strat ist sicher eine tolle Gitarre, deren Pickups aber nicht besonderes (sowohl im positiven als auch negativen Sinne) sind. Der Standard-Pickup (mit vermutlich Keramik-Magnete) liefert eigentlich immer brauchbare Ergebnisse, im Vergleich mit den besseren „Red House“ hört man aber doch, daß in der Gitarre mehr steckt, als die Tonabnehmer zeigen können. Eigentlich müßte ich dazu auch die Red House mal in die neue Strat einbauen, oder zumindest mal die Pickguards tauschen, aber schauen wir mal. Ich bin mir schon sicher, daß man mit besseren Pickups noch einiges aus dieser Gitarre herausholen kann.
[albumimg]1086[/albumimg]
Soundfile: Weil Worte den Klang nur unzureichend beschreiben können, hab ich mal ein Audio-File aufgenommen (aufgenommen per USB mit meinem Boss ME25). Zu hören sind erstmals beide Gitarren clean, und dann verzerrt, jeweils die rote Strat mit den „Red House“ zuerst, dann die neue mit den Standard-Pickups. Die Reihenfolge der Pickups ist jeweils Hals, Mitte und Steg, die Zwischenpositionen habe ich mal ausgelassen. Außerdem bitte ich irgendwelche seltsamen Töne zu ignorieren. Ich denke aber, daß man den Soundunterschied trotzdem deutlich hört.
Dateianhänge:
Vergleich zwischen den Standard Pickups von Fender und den Red House von Leosounds.
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