14.02.2013
Einleitung
Da es im Workshopbereich schon einige Tutorials zum Thema "Akkorde" bzw. "Herraushören von Akkorden" gibt, möchte ich in diesem Forum ein paar Worte zum Aufbau von Standardakkorden schreiben, welche schon in den Wikibooks ausführlich erläutert wurden.
Anmerkung: das deutsche "H" gibt es hier nicht, "H" wird als "B" bezeichnet.
Was sind Standardakkorde?
Standardakkorde sind sehr häufig verwendete Akkorde, wie Moll- und Dur- oder auch Sept- , Add-, und Susakkorde.
Akkorde bestehen in ihrer einfachsten Form aus drei Tönen. Klingen drei Töne zusammen, nennt man das einen "Dreiklang".
Klingen zwei Töne zusammen ("Zweiklang") spricht man zwar korrekt von keinem Akkord, dennoch klingen schon zwei Töne harmonisch zusammen. (--> "Powerchords")
Aufbau von Akkorden - Der Dreiklang
Bei den meisten Akkorden halten wir uns an die Tonleiter der jeweiligen (Grund-)Tonart.
Akkorde, bzw. Dreiklänge bestehen in fast allen Fällen aus folgender Zusammenstellung:
Grundton - Terz - Quint
Die Qualität - also die genauere Bestimmung der einzelnen Intervalle - lassen wir erst einmal unbeachtet.
Nun ergeben sich folgende Merksätze:
Ein Dreiklang besteht immer aus dem Grundton, irgendeiner Terz und irgendeiner Quint.
oder
Ein Dreiklang ist eine aufeinander Schichtung irgendwelcher Terzen auf den Grundton.
Natürlich kann man zu einem Dreiklang noch die jeweilige Oktave des Grundtons hinzunehmen, trotzdem wäre es noch ein Dreiklang.
Beispiel: C - E - G - (C)
Der Dur-Dreiklang
Soweit das Grundgerüst.
Nun gucken wir und doch einmal einen Dur-Dreiklang an.
Der Einfachheit halber werde ich alle Beispiele dieses Workshops in der Tonart "C" schreiben.
Bei einem normalen Dur-Dreiklang ergibt sich folgende Formel:
Dur-Dreiklang: Grundton - große Terz - Quinte
Beispiel: C - E - G
Durakkorde werden mit dem Großbuchstaben des Grundtons beschrieben. Das Akkordsymbol für C-Dur wäre also: "C"
Hierzu ein genau erklärtes Beispiel in "E-Dur", Schritt für Schritt:
Wir nehmen uns die Tonleiter: E - Fis - Gis - A - B - Cis - Dis - E
Markieren wir uns Töne die wir für den Dreiklang benötigen:
E - Fis - Gis - A - B - Cis - Dis - E
In diesem Fall sind wir hier schon fertig, den die große Terz von E aus wäre das Gis, die reine Quint von E aus das B.
Unser E-Dur-Dreiklang besteht also aus den Tönen: E - Gis - B
Der Moll-Dreiklang
Bei einem Moll-Dreiklang ersetzen wir die Große Terz durch eine Kleine:
Moll-Dreiklang: Grundton - kleine Terz - Quinte
Beispiel: C - Eb - G
Schreibweise: "Cm" (C-Moll) oder einfach ein kleines "c".
Nun ein Beispiel für einen Molldreiklang, nehmen wir A-Moll:
Tonleiter: A - B - Cis - D -E - Fis - Gis - A
Unsere Akkordtöne haben wir uns Markiert.
Aber Halt: Wir wollen einen Moll-Dreiklang bilden, also brauchen wir statt der großen Terz die kleine Terz von A aus.
Wir zählen also 3 Halbtonschritt von A aus nach oben und landen somit beim Ton C.
Somit wären unsere drei Akkordtöne von A-Moll: A - C - E
Aufbau von Dominantseptakkorden bzw. Mollseptakkorden: Der Vierklang
Häufig stoßen wir als Gitarristen auch auf Akkorde wie "C7", "Em7" oder "B7". Diese "Siebenerakkorde" bezeichnet man als "Dominantseptakkorde".
Wie auch Dur - und Mollakkorde bestehen sie wieder aus unserer Dreiklang-Akkordformel "Grundton - Terz - Quint" , allerdings fügen wir diesen drei Tönen nun einen vierten Ton hinzu: die Septime (was auch die "7" an einem Dominantseptakkord erklärt).
Also erhalten wir folgende Formel:
Grundton - Terz - Quinte + (kleine) Septime
Auch bei diesen "7ern" Akkorden gehen wir so vor wie mit normalen Dur- und Mollakkorden.
Heißt bei Dur (Dominantsept):
Grundton - große Terz - Quinte + kleine Septime
Bei Moll (Mollsept) nach obigen Schema:
Grundton - kleine Terz - Quinte + kleine Septime
Bei unserem Beispiel in C erhalten wir also folgendes:
C7 = C - E - G - Bb (Bb ist die kleine Septime von C)
Cm7 = C - Eb - G - B
Großer Septakkord (Major Seven)
Auch auf sogenannte "Majorakkorde" ("maj") stoßen wir häufiger. Schreibweisen: Cmaj7, C7+ oder auch ein C mit einem hochgenommenen Dreieck.
Sie sind ähnlich aufgebaut wie Dominantseptakkorde, nur dass man anstatt der kleinen Septime die große Septime zum Durdreiklang hinzufügt.
Grundton - große Terz - Quinte - große Septime
Heißt bei Cmaj7: C - E - G - B (B ist die große Septime von C)
Mollseptakkorde mit großer Septime
Nun gibt es auch "Moll-Major7-Akkorde" die als "Mollseptakkorde mit gr. Septime" bezeichnet werden.
Beispiel: C-Mollmaj7.
Das selbe Spiel wie immer mit unseren Mollakkorden: Die große Terz wird zur kleinen Terz, zum Molldreiklang fügen wie die große Septime zu:
Grundton - kleine Terz - Quinte + große Septime
Wir merken also langsam: der Aufbau ist eigentlich immer der selbe.
Add-Akkorde
Add-Akkorde (zum Beispiel Dadd9) sind Standardakkorde, zu denen ein jeweiliges Intervall "addiert" wird.
Haben wir also einen "Cadd9" Akkord heißt das nichts anderes als:
Grundton - große Terz - Quinte + None/Sekunde
Wir nehmen also die None bzw. Sekunde (9) zum Akkord hinzu.
Beispiel "Cadd9": C - E- G - D
Sus-Akkorde
Sus-Akkorde sollen Spannung erzeugen. Beispiele wie "Dsus2" oder "Dsus4" begegnen uns Gitarristen immer häufiger.
Wie auch bei den "Add" Akkorden nehmen wir das jeweilig hinter dem Akkord stehende Intervall zum Grundakkord hinzu. Im Gegensatz zu Susakkorden wird dadurch allerdings die Terz (3) des Grundakkords ersetzt.
Bei Csus4 sieht das so aus:
Grundton - Quarte - Quinte
C - F - G
Der Powerchord
Dieser Abschnitt richtet sich vor allem an Stromgitarristen. Weil bei hoher Verzerrung ein normaler Offener Akkord bzw. Barreakkord schnell anfängt zu "matschen" hat man sich die "Powerchords" zurechtgelegt. Da sie nur aus Grundton und Quinte (5) bestehen heißen sie auch "5er Akkorde" (z.B. C5, G5)
Powerchords sind sogenannte "ungeschlechtliche Akkorde" , heißt sie sind weder Dur noch Moll, da die Geschlechtsbestimmende Terz fehlt (groß bei Dur, klein bei Moll)
Powerchords bestehen aus zwei Tönen: Grundton und Quinte. Der Grundton wird meist Oktaviert.
Grundton - Quinte - (Grundton)
Beispiel C5: C - G - (C)
Somit hätten wir alle wichtigen Akkorde durchgesprochen, die uns in unserem Gitarristenalltag häufig begegnen. Natürlich gibt es noch sehr, sehr viele andere Akkorde, alle zu Erklären würde den Rahmen dieses Beitrags mehr als Sprengen.
Ich hoffe euch hat das kleine Tutorial gefallen
Felix
Da es im Workshopbereich schon einige Tutorials zum Thema "Akkorde" bzw. "Herraushören von Akkorden" gibt, möchte ich in diesem Forum ein paar Worte zum Aufbau von Standardakkorden schreiben, welche schon in den Wikibooks ausführlich erläutert wurden.
Anmerkung: das deutsche "H" gibt es hier nicht, "H" wird als "B" bezeichnet.
Was sind Standardakkorde?
Standardakkorde sind sehr häufig verwendete Akkorde, wie Moll- und Dur- oder auch Sept- , Add-, und Susakkorde.
Akkorde bestehen in ihrer einfachsten Form aus drei Tönen. Klingen drei Töne zusammen, nennt man das einen "Dreiklang".
Klingen zwei Töne zusammen ("Zweiklang") spricht man zwar korrekt von keinem Akkord, dennoch klingen schon zwei Töne harmonisch zusammen. (--> "Powerchords")
Aufbau von Akkorden - Der Dreiklang
Bei den meisten Akkorden halten wir uns an die Tonleiter der jeweiligen (Grund-)Tonart.
Akkorde, bzw. Dreiklänge bestehen in fast allen Fällen aus folgender Zusammenstellung:
Grundton - Terz - Quint
Die Qualität - also die genauere Bestimmung der einzelnen Intervalle - lassen wir erst einmal unbeachtet.
Nun ergeben sich folgende Merksätze:
Ein Dreiklang besteht immer aus dem Grundton, irgendeiner Terz und irgendeiner Quint.
oder
Ein Dreiklang ist eine aufeinander Schichtung irgendwelcher Terzen auf den Grundton.
Natürlich kann man zu einem Dreiklang noch die jeweilige Oktave des Grundtons hinzunehmen, trotzdem wäre es noch ein Dreiklang.
Beispiel: C - E - G - (C)
Der Dur-Dreiklang
Soweit das Grundgerüst.
Nun gucken wir und doch einmal einen Dur-Dreiklang an.
Der Einfachheit halber werde ich alle Beispiele dieses Workshops in der Tonart "C" schreiben.
Bei einem normalen Dur-Dreiklang ergibt sich folgende Formel:
Dur-Dreiklang: Grundton - große Terz - Quinte
Beispiel: C - E - G
Durakkorde werden mit dem Großbuchstaben des Grundtons beschrieben. Das Akkordsymbol für C-Dur wäre also: "C"
Hierzu ein genau erklärtes Beispiel in "E-Dur", Schritt für Schritt:
Wir nehmen uns die Tonleiter: E - Fis - Gis - A - B - Cis - Dis - E
Markieren wir uns Töne die wir für den Dreiklang benötigen:
E - Fis - Gis - A - B - Cis - Dis - E
In diesem Fall sind wir hier schon fertig, den die große Terz von E aus wäre das Gis, die reine Quint von E aus das B.
Unser E-Dur-Dreiklang besteht also aus den Tönen: E - Gis - B
Der Moll-Dreiklang
Bei einem Moll-Dreiklang ersetzen wir die Große Terz durch eine Kleine:
Moll-Dreiklang: Grundton - kleine Terz - Quinte
Beispiel: C - Eb - G
Schreibweise: "Cm" (C-Moll) oder einfach ein kleines "c".
Nun ein Beispiel für einen Molldreiklang, nehmen wir A-Moll:
Tonleiter: A - B - Cis - D -E - Fis - Gis - A
Unsere Akkordtöne haben wir uns Markiert.
Aber Halt: Wir wollen einen Moll-Dreiklang bilden, also brauchen wir statt der großen Terz die kleine Terz von A aus.
Wir zählen also 3 Halbtonschritt von A aus nach oben und landen somit beim Ton C.
Somit wären unsere drei Akkordtöne von A-Moll: A - C - E
Aufbau von Dominantseptakkorden bzw. Mollseptakkorden: Der Vierklang
Häufig stoßen wir als Gitarristen auch auf Akkorde wie "C7", "Em7" oder "B7". Diese "Siebenerakkorde" bezeichnet man als "Dominantseptakkorde".
Wie auch Dur - und Mollakkorde bestehen sie wieder aus unserer Dreiklang-Akkordformel "Grundton - Terz - Quint" , allerdings fügen wir diesen drei Tönen nun einen vierten Ton hinzu: die Septime (was auch die "7" an einem Dominantseptakkord erklärt).
Also erhalten wir folgende Formel:
Grundton - Terz - Quinte + (kleine) Septime
Auch bei diesen "7ern" Akkorden gehen wir so vor wie mit normalen Dur- und Mollakkorden.
Heißt bei Dur (Dominantsept):
Grundton - große Terz - Quinte + kleine Septime
Bei Moll (Mollsept) nach obigen Schema:
Grundton - kleine Terz - Quinte + kleine Septime
Bei unserem Beispiel in C erhalten wir also folgendes:
C7 = C - E - G - Bb (Bb ist die kleine Septime von C)
Cm7 = C - Eb - G - B
Großer Septakkord (Major Seven)
Auch auf sogenannte "Majorakkorde" ("maj") stoßen wir häufiger. Schreibweisen: Cmaj7, C7+ oder auch ein C mit einem hochgenommenen Dreieck.
Sie sind ähnlich aufgebaut wie Dominantseptakkorde, nur dass man anstatt der kleinen Septime die große Septime zum Durdreiklang hinzufügt.
Grundton - große Terz - Quinte - große Septime
Heißt bei Cmaj7: C - E - G - B (B ist die große Septime von C)
Mollseptakkorde mit großer Septime
Nun gibt es auch "Moll-Major7-Akkorde" die als "Mollseptakkorde mit gr. Septime" bezeichnet werden.
Beispiel: C-Mollmaj7.
Das selbe Spiel wie immer mit unseren Mollakkorden: Die große Terz wird zur kleinen Terz, zum Molldreiklang fügen wie die große Septime zu:
Grundton - kleine Terz - Quinte + große Septime
Wir merken also langsam: der Aufbau ist eigentlich immer der selbe.
Add-Akkorde
Add-Akkorde (zum Beispiel Dadd9) sind Standardakkorde, zu denen ein jeweiliges Intervall "addiert" wird.
Haben wir also einen "Cadd9" Akkord heißt das nichts anderes als:
Grundton - große Terz - Quinte + None/Sekunde
Wir nehmen also die None bzw. Sekunde (9) zum Akkord hinzu.
Beispiel "Cadd9": C - E- G - D
Sus-Akkorde
Sus-Akkorde sollen Spannung erzeugen. Beispiele wie "Dsus2" oder "Dsus4" begegnen uns Gitarristen immer häufiger.
Wie auch bei den "Add" Akkorden nehmen wir das jeweilig hinter dem Akkord stehende Intervall zum Grundakkord hinzu. Im Gegensatz zu Susakkorden wird dadurch allerdings die Terz (3) des Grundakkords ersetzt.
Bei Csus4 sieht das so aus:
Grundton - Quarte - Quinte
C - F - G
Der Powerchord
Dieser Abschnitt richtet sich vor allem an Stromgitarristen. Weil bei hoher Verzerrung ein normaler Offener Akkord bzw. Barreakkord schnell anfängt zu "matschen" hat man sich die "Powerchords" zurechtgelegt. Da sie nur aus Grundton und Quinte (5) bestehen heißen sie auch "5er Akkorde" (z.B. C5, G5)
Powerchords sind sogenannte "ungeschlechtliche Akkorde" , heißt sie sind weder Dur noch Moll, da die Geschlechtsbestimmende Terz fehlt (groß bei Dur, klein bei Moll)
Powerchords bestehen aus zwei Tönen: Grundton und Quinte. Der Grundton wird meist Oktaviert.
Grundton - Quinte - (Grundton)
Beispiel C5: C - G - (C)
Somit hätten wir alle wichtigen Akkorde durchgesprochen, die uns in unserem Gitarristenalltag häufig begegnen. Natürlich gibt es noch sehr, sehr viele andere Akkorde, alle zu Erklären würde den Rahmen dieses Beitrags mehr als Sprengen.
Ich hoffe euch hat das kleine Tutorial gefallen

Felix