09.09.2012
#297724
Beides ist möglich.
Es ist ähnlich wie beim Spielen mit dem Capo in einem bestimmten Bund.
Meist gibt man die Akkorde so an, wie man sie in der Standard-Stimmung greifen muss, und gibt aber gleichzeitig die Lage des Capos an.
Für eine Gitarre, die komplett einen Halbton tiefer gestimmt ist, findet man oft die Bezeichnung: Capo -1.
(In einigen Fällen heißt das aber auch nur, dass man das Lied einen Halbton höher singt, als das Original.)
In dem Fall müsstest du den G#-Barré im 4. Bund greifen. Tatsächlich erklingt dann ein G-Dur.
Jedoch kommt es ebenso vor, dass man die Original-Tonhöhe angibt. Dann sind Rechenkünste gefragt. Also musst du alle Griffe einen Halbtonschritt höher transponieren, damit sie auf der heruntergestimmten Gitarre richtig klingen.
In dem Fall musst du das G# im 5. Bund greifen, damit es auch als G# erklingt.
Man muss herausfinden, was der Autor bezweckt hat. Im ersten Fall will er es dem Gitarrenspieler einfach machen, dass er einfach das greift, was er liest. Problem: Man kann sich nicht mit anderen Musikern (z.B. dem Keyboarder) unterhalten, da er ja die Original-Tonart spielt.
Im zweiten Fall sind die Noten/Akkorde so aufgeschrieben, dass alle Musiker das gleiche lesen. Durch das herunterstimmen der Gitarre erhält man entweder einen anderen Sound, weil die Saiten einen Tick lockerer schwingen, oder man hat bei einigen Tonarten schlicht einen einfacheren Fingersatz.
Es bleibt dir nichts anderes übrig, als das Original anzuhören, und festzustellen, was für ein Akkord gerade gegriffen wird. Ein G im 4. Bund der heruntergestimmten Gitarre oder ein G# im 5. Bund.
Vorher muss man einfach mit beiden Möglichkeiten rechnen.
Gruß Mjchael