Habe an meiner Akkustik-Gitarre vor 2 Wochen auch den Hals etwas gerader gebogen, weil er mit der Zeit etwas nachgegeben hatte und mir die Saitenlage auch zu hoch war. Jetzt ist sie für mich wieder OK. Ich denke aber, dass man sie noch weiter optimieren könnte.
Hier mal ein paar "Eckdaten" (tiefe E-Saite):
Wenn ich nichts drücke, hält mein 1mm-Plek gerade noch am 4. Bund, am 5. fällt es durch,
Wenn ich im 1. Bund drücke, hält es noch im 5. Bund, im 6. fällt es durch. Das bedeutet für mich: Der Sattel ist OK.
Wenn ich im 5. Bund drücke, hält's noch im 9., im 10. fällt's durch.
Drücke ich im 12. Bund, hält es noch im 15., im 16. fällt's durch.
Das Optimierungs-Potential sehe ich bei meiner Gitarre eventuell ab dem 12. Bund. Um den Abstand etwas zu verringern und das Plektrum noch im 16. -18. Bund klemmen zu lassen, könnte ich jetzt noch am Steg ein Wenig feilen. Einen gewissen "Freigang" braucht man aber, damit die Saiten in den oberen Bünden nicht schnarren. Und wenn man etwas zu viel abgefeilt hat, kann man's leider nicht mehr drauffeilen!
Ich nehme an, deine Gitarre hat auch 21 Bünde und geht Anfang 15. Bund in den Korpus über. Die Versteifung des Halses geht bis zum 12. Bund.
Wenn du jetzt an der Trussrod-Schraube drehst, dann biegt sich der Hals nur bis zum 12. Bund. Ab dort (Versteifung) biegt sich nichts mehr.
Du kannst also jetzt:
1. Sattel prüfen (leer und 1. Bund - Unterschied zwischen "Plektrum hält" ist 1- max. 2 Bünde)
2. Steg prüfen (12. Bund)
3. Wenn das stimmt, Hals verbiegen, bis du eine angenehme Saitenlage hast.
Wenn dann noch Irgendwas zwischendrin schnarrt, liegt es wahrscheinlich an den Bundstäbchen, die dann nicht richtig abgerichtet sind.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich und hilft weiter.
Wenn du dir's selbst zutraust, dann probier's aus, ansonsten würde ich dir raten, in ein Fachgeschäft zu gehen und es dort machen zu lassen.
Wie auch immer, viel Erfolg.
