Westerngitarre: Saitenlage zu hoch oder nur Anfängerproblem?

von kostonix
Hallo,
ich bin blutiger Anfänger und hab mir gerade eine Art & Lutherie Dreadnought gekauft.
Leider gibt's zum Einstieg so einige Probleme mit den allerersten und einfachsten Akkorden,
Klar, ich weiß - üben, üben, üben & Schmerzen müssen sein - aber kann es sein, daß die Saitenlage zu hoch ist?
Tiefe E-Saite > Abstand Saite zu Bundsteg:
erster Bund 1,5mm
letzter Bund ca. 4mm

Sollte das evtl. etwas niedriger sein oder passt das so und ich muss nur etwas an der Technik feilen?
Ist vielleicht zum Einstieg doch eine Konzertgitarre geschickter? Fragen über Fragen...
Benutzeravatar

von Simse
Guitar-tv.de-Methode:
am 1. Bund: Sollte eine gefaltete Schnellhefterklammer zwischen passen
am 12. Bund: sollten 2 Fünf-Cent-Stpcke zwischen passen

Oder auch so: http://www.lakewood.de/de/tip3.php
für den 12.Bund:
e1: 2,0 / E6: 2,5
und am Sattel: wenn die Saite im 3. Bund gedrückt wird, sollte im 1. Bund noch ein Stück Papier dazwischen passen

Oder auch hier

Ich hab mir bei einer meiner Gitarren fürs Picking und Meoldiespiel eine extrem flache Saitenlage eingestellt.
Vorteil: Nun lassen sie die Saiten wie von selbsst drücken ganz ohne Kraftaufwand
Nachteil: Beim forcierten Plektrumspiel können die Saiten anfangen zu schnarren

Eigentlich liegt sie gar nicht SO hoch deine Saitenlage.
Deswegen würd ich dir empfehlen:
Wenn du sie tieferlegst, dann irgendwo im Mittelmaß.
Für die Stegeinlage: Ein Bogen grobes Sandpapier (120er-150er) auf eine ebene Fläche legen und den Sattel mit den Fingern drüberführen.

Aber dir wird es auch noch an Technik fehlen. Ich hab mit einer noch viel höheren Saitenlage angefangen und habs auch geschafft ;) Vielleicht läßt du sie auch erstmal so wie sie ist und tastest dich nachher, wenn du versierter bist, an DEIN Idealmaß ran.
Denn die eigene Spieltechnik muss bei der Saitenlage auch berücksichtigt werden.
Jemand der gern laut spielt wird mit einer sehr flachen Saitenlage nicht glücklich (s.o)

von Ralph
Hallo,
Glückwunsch zu deinem Kauf. Besitze ebenfalls eine Art & Lutherie Dreadnought. Gleich mal nachgemessen und gleiche Seitenhöhe festgestellt. Für mich ist die Höhe der Seiten optimal. Hatte im Musikgeschäft andere Gitarren in der Hand mit viel höheren Seitenlagen. Des weiteren habe ich mich am Anfang bei einigen Akkorden auch etwas schwer getan, was jedoch nichts mit der Seitenlage zu tun hatte, sonder mit der Spieltechnik. Auch drückt man ohne Routine die Seiten schnell mal etwas zu stark, was zu Schmerzen in den Fingern und Handgelenk führen kann. Das alles gibt sich mit der Zeit. Hier einfach mal etwas weniger Druck ausüben und schauen mit welchen Druck sie noch anständig klingt.
Ansonsten versuchen sauber zu greifen. Mit mehr oder auch weniger Übung hören die Probleme dann auf. Da ich gern zupfe ist auch die Sattelbreite von 44 mm optimal. Beim spielen mit dem Plektrum kein schnarren der Seiten. Alles in allem würde ich für mich sagen, dass die Seitenhöhe super eingestellt ist. Alles andere ist Übung. Und nicht verzagen wenn etwas nicht sofort, oder auch nach ein zwei Wochen nicht zu 100 % klappt. Man braucht beim üben schon etwas Geduld. Viel Spaß weiterhin!

von catmini
ganz wichtig ist, dass du die saite nicht in der mitte des bundes herunterdrückst, sondern ganz kurz vor dem bundstäbchen, so braucht man viel weniger kraft auf die saite ausüben um einen sauberen ton zu erzeugen.

genwöhne dir eine saubere technik an. am anfang nur ganz ganz langsam spielen, dafür auber gucken das alle saten sauber gegriffen werden. das schelle spielen kommt mit der zeit.

sei also geduldig und setze dir realistische ziele, damit du nichts forcierst und dir eine unsaubere technik angewöhnst. so etwas wieder loszuwerden ist schwierig.

von kostonix
Vielen Dank für die Tipps erst einmal... ich denke ich werd die Gitarre einfach mal beim Gitarrenbauer um die Ecke vorbeibringen und mal angucken lassen. Evtl. lass ich dann gleich die Saitenlage etwas niedriger machen. -::-::-

Evtl. zieh ich auch erst mal etwas dünnere Saiten auf, sollen ja auch mit etwas weniger Druck zu spielen sein.

von catmini
wie lange übst du jetzt schon?

deine saitenlage ist nicht zu hoch, du bist nur ungeübt.

gitarre spielen lernen bedarf langem training, deine unterarm- und handmuskulatur muss erst mal trainiert werden, das ist ein prozess von mehreren wochen bis der musskel sich angepasst hat zu stärker wird. daher ist es ganz normal, dass du alle saiten des akkordes nicht gleichmäßig und sauber runterdrücken kannst.

tieferlegen und dünnere saiten führt ganz schnell zu schnarrenden saiten und dann rennst du wieder hin und läßt es wieder zurück ändern?

such den fehler nicht bei anderen, er liegt bei dir und du musst daran etwas ändern, nämlich üben!

von Snafu
Guten Tag zusammen.

Verzeiht, dass ich hier gerade so eine "Leiche" ausgrabe, aber das Thema passt ganz gut und daher wollte ich keinen neuen Thread aufmachen.

Habe mir kürzlich eine gebrauchte Fender CD-60 (Westerngitarre) zugelegt, 1 Jahr alt, ungespielt laut Verkäufer. Sieht auch ungespielt aus, keine Kratzer o.ä., das stellt auch nicht das Problem dar.

Die ersten Akkorde stellen sich als kleines Problemchen dar, der D geht schon ganz gut, aber A klappt garnicht.....noch nicht :D
Habe gelesen, dass es gerade am Anfang mit einer etwas tieferen Saitenlage leichter zu lernen ist und mir dann die meiner Gitarre mal angesehen.

E erster Bund - 1mm Plek hält, 0,88 fällt durch, gefühlt eher an die 0,88 als an 1mm.
E zwölfter Bund - beinahe 5 mm. Kanns dort leider nicht ganz genau messen, liegt aber im Bereich 4,5-4,7 mm

Nun zur eigentlichen Frage:
Ist es ratsam, da schon etwas zu ändern, oder kann man das noch als Spielbar durchgehen lassen?

Ich möchte mich damit nicht vor der Verantwortung drücken, üben zu müssen, würde das aber gerne unter "normalen" Vorraussetzungen tun. Und der stetige Lernerfolg hält natürlich auch die Motivation am leben )()(

Im Vorraus schonmal danke für eure Tipps und Ratschläge ()/
Benutzeravatar

von Argaroth
Heyho! Also das mit der Saitenlage ist immer ein endloses Thema... Da einen allgemeingültigen Richtwert zu nennen, ist unmöglich. Es hängt davon ab, was für eine Gitarre es ist (Western, Konzert, Elektrisch), wie gut die Gitarre verarbeitet ist (je besser die Verarbeitung, desto besser lässt sie sich meistens auch auf eine angenehme, tiefe Saitenlage einstellen, ohne, dass sie dabei schnarrt... Und gut verarbeitete Gitarren kosten natürlich meist auch ein paar Mark), von der Dicke der Saiten und nicht zu letzt auch vom persönlichen Geschmack des Gitarristen.

Wenn man bei Google "Saitenlage Westerngitarre" eintippt, wird man allerdings schnell fündig.

"Wie bereits erwähnt, wird die Saitenlage als lichtes Maß zwischen Bundstäbchen und Saite am 12.Bund gemessen. Bei durchschnittlicher Spieldynamik und einer Saitenstärke „light“ von .012-.053 (inch) betragen die gängigen Durchschnittswerte für die Saitenlage 2,0mm für die e-1 und 2,5mm für die E-6 Saite. Diese Werte können Sie ganz elegant mit einem Metallmessstab oder eben auch ganz frech mit den beiden Euromünzen ermitteln."

Quelle: http://www.lakewood-guitars.de/faq_topi ... Saitenlage
Einfach mal durchlesen ;)

An die 5mm sind also durchaus sehr hoch.
Bei Westerngitarren kann man die Saitenhöhe glaube ich meistens nur über den Hals einstellen (ich habe keine hier).
Das bedeutet, du musst sie über den Halsspannstab einstellen. Wenn du in deinem Freundeskreis einen erfahrenen Gitarristen hast, dann bitte ihm am besten, das mal für dich zu machen. Ansonsten kannst du es auch selber machen, sei dabei aber vorsichtig, immer nur Schritt für Schritt viertel-drehungen an der Schraube machen, 10 min. warten (das Holz muss sich an die neue Spannung gewöhnen) und niemals mit Gewalt drehen! Theoretisch kannst du dir damit nämlich den Hals schrotten, was bei deiner Gitarre natürlich den finanziellen Totalschaden bedeutet. Trotzdem würde ich dir auch nicht davon abraten, früher oder später sollte sich jeder mit seinem Instrument selbst außeinandersetzen und ich habe auch noch nie gehört, dass jemandem dabei die Gitarre tatsächlich kaputt gegangen ist.
Trotzdem möchte ich keine Verantwortung übernehmen :)

Aber eine gebrauchte Gitarre, die selbst neu noch günstig ist, ist eigentlich ideal, um sich mit sowas vertraut zu machen... Denn selbst wenn doch mal etwas schief gehen sollte, so sind dann nicht gleich 1000€ zum Fenster raus...
Aber nur Mut, wenn du vorsichtig bist, passiert da schon nichts! :)

Nachtrag: Grundsätzlich solltest du den Hals so einstellen, dass sie bei deiner Spielweise in den ersten Bünden gerade so eben nicht mehr schnarrt. Wenn die Saitenlage dann immernoch zu hoch ist, dann ist deine Gitarre leider einfach nicht besser verarbeitet.
Benutzeravatar

von Software-Pirat
Argaroth hat geschrieben: Bei Westerngitarren kann man die Saitenhöhe glaube ich meistens nur über den Hals einstellen (ich habe keine hier).
Nein, man kann auch die Stegeinlage abfeilen, was wohl die bessere Alternative ist. Auch der Sattel kann nicht tief genug gefeilt worden sein, was auch Auswirkung auf die Saitenlage hat. Grundsätzlich gilt wohl auch bei einer Westerngitarre:
- Die Saitenlage nicht über die Halskrümmung einstellen!
- Eine korrekte Halskrümmung ist aber notwendig für eine niedrige Saitenlage
Benutzeravatar

von Argaroth
Die Stegeinlage abfeilen? Okay, davon habe ich als reiner E-Gitarrist noch nicht gehört :)
Klingt ja sogar noch heikler, als am Halsstab rumzuschrauben...

Allerdings sollte man die Saitenlage in den ersten Lagen durchaus über die Halskrümmung einstellen (was nicht heißen soll, dass die Stegeinstellung zu vernachlässigen ist).
Und eben diese ist für "Akkordgeschrammel" doch die wichtigere. Um die Saitenlage in den ersten Lagen einzustellen ist es nur bedingt hilfreich, am Steg herumzuwerkeln.

Edit:
Hab noch ein Video gefunden, das exakt dein Problem thematisiert :)

Benutzeravatar

von AyKay
Habe an meiner Akkustik-Gitarre vor 2 Wochen auch den Hals etwas gerader gebogen, weil er mit der Zeit etwas nachgegeben hatte und mir die Saitenlage auch zu hoch war. Jetzt ist sie für mich wieder OK. Ich denke aber, dass man sie noch weiter optimieren könnte.
Hier mal ein paar "Eckdaten" (tiefe E-Saite):
Wenn ich nichts drücke, hält mein 1mm-Plek gerade noch am 4. Bund, am 5. fällt es durch,
Wenn ich im 1. Bund drücke, hält es noch im 5. Bund, im 6. fällt es durch. Das bedeutet für mich: Der Sattel ist OK.
Wenn ich im 5. Bund drücke, hält's noch im 9., im 10. fällt's durch.
Drücke ich im 12. Bund, hält es noch im 15., im 16. fällt's durch.
Das Optimierungs-Potential sehe ich bei meiner Gitarre eventuell ab dem 12. Bund. Um den Abstand etwas zu verringern und das Plektrum noch im 16. -18. Bund klemmen zu lassen, könnte ich jetzt noch am Steg ein Wenig feilen. Einen gewissen "Freigang" braucht man aber, damit die Saiten in den oberen Bünden nicht schnarren. Und wenn man etwas zu viel abgefeilt hat, kann man's leider nicht mehr drauffeilen! ;)
Ich nehme an, deine Gitarre hat auch 21 Bünde und geht Anfang 15. Bund in den Korpus über. Die Versteifung des Halses geht bis zum 12. Bund.
Wenn du jetzt an der Trussrod-Schraube drehst, dann biegt sich der Hals nur bis zum 12. Bund. Ab dort (Versteifung) biegt sich nichts mehr.
Du kannst also jetzt:
1. Sattel prüfen (leer und 1. Bund - Unterschied zwischen "Plektrum hält" ist 1- max. 2 Bünde)
2. Steg prüfen (12. Bund)
3. Wenn das stimmt, Hals verbiegen, bis du eine angenehme Saitenlage hast.
Wenn dann noch Irgendwas zwischendrin schnarrt, liegt es wahrscheinlich an den Bundstäbchen, die dann nicht richtig abgerichtet sind.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich und hilft weiter.
Wenn du dir's selbst zutraust, dann probier's aus, ansonsten würde ich dir raten, in ein Fachgeschäft zu gehen und es dort machen zu lassen.
Wie auch immer, viel Erfolg. =)=)=

von Snafu
Hab mich dazu entschieden, die Gute abzugeben. Freitag Nachmittag im Gitarrenshop hier in der Stadt.
Klar hätte ich das auch selbst machen können, bin ja Handwerklich nicht auf den Kopf gefallen, nur wo ich noch am Anfang stehe und mir so ziemlich alles an Erfahrung fehlt, hielt ich das für die beste Alternative. Und der Preis hält sich auch in Grenzen, ca 30€ +neue Saiten, inkl Pflegeprogramm. Wenn Sie dann morgen aus der Werkstatt kommt, dann hab ich hoffentlich noch mehr Spaß an ihr, als es schon vorher der Fall war.
Benutzeravatar

von AyKay
Gute Entscheidung ()/
Kannst ja mal berichten, wie deine Saitenlage nach dem Einstellen aussieht.

von Snafu
Also ganz ehrlich, kein Vergleich zu vorher. Ich bin hellauf begeistert. Das Greifen von A und D klappt jetzt viel besser, ohne dass das hohe e ständig abgedämpft wird oder ich drücken muss wie ein Berserker. Der Wechsel von D nach A ist noch so lala, aber mit etwas Übung wird das schon ()(/(
Benutzeravatar

von Argaroth
Schön zu hören!

Gewissermaßen ist es sogar "gut", dass du dadurch so früh darauf aufmerksam gemacht wurdest, wie viel Unterschied das Einstellen des Instrumentes ausmachen kann.
Ich würde dir allerdings empfehlen, dich mit so "Standard-Einstellungen" (und das schließt das Einstellen von Hals und Saitenlage mit ein) bald auch selbst zu beschäftigen.
Ein anständiger Gitarrist sollte sein Instrument kennen und selber "bändigen" können :)
Vergleichbare Themen
Themen Statistiken Letzter Beitrag
21 Antworten 
14971 Zugriffe
von everyBlues
5 Antworten 
3474 Zugriffe
von sispo
10 Antworten 
4582 Zugriffe
von slowmover
26 Antworten 
4100 Zugriffe
von Flying_Hearts