Fender Stratocaster Standard Serie 2009 [Test]

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von Software-Pirat
Nach knapp vier Monaten in meinen Besitz, wird es langsam Zeit, mal ein paar Worte über meine Fender Stratocaster zu erwähnen. Die Gitarre stammt aus der Standart-Serie und wurde in Mexico gefertigt. Als Vergleich muß (hin und wieder) meine Ibanez GRG170DX herhalten, als Verstärker mein VOX Da5. Die Strat wird mit einem Gigbag von Fender geliefert, ob ein Gurt standesgemäß dabei ist, weiß ich nicht, ich bekam jedenfalls einen dazu.

Konstruktion und Fertigung: Das Design ist klassisch, typische Stratform (ist ja irgendwie klar), Contourbody, kennt man ja. Der Korpus ist in einem ansehnlichen "Midnight Wine" lackiert, einem etwas dunkleren Rot. Hinzu kommt der Ahorn-Hals, bei meinem Exemplar zusätzlich mit eine, Palisandergriffbrett, das nicht eingefaßt ist, was ich ein wenig schade finde, wohl aber der Tradition geschuldet ist. Eine Strat ist halt auch ein Stück Gitarrentradition, und so soll es ja auch bleiben. Der Hals kommt mit einem modernen C-Profil daher. Laut Homepage (http://www.fender.com) beträgt die Mensur 648 mm. Die Inlays bestehen aus weißen Punkten, die zugegebener maßen jetzt nichts besonderes sind, aber immerhin sehr gut auf den dunklen Griffbrett erkennbar sind. Weniger schön sind die weißen Punkte, auf der oberen Griffbrettkante. Sie sind nicht wirklich auf den ersten Blick zu erkennen. Besser hier bei der Ibanez: Die schwarzen Punkte auf den weißen Binding sind hier hervorragend zu erkennen. Persönlich richte ich mich aber sowieso eher an den Inlays, also für mich jetzt nicht so das Problem.

Achso, die Schutzfolie über den Schlagbrett hat beim mittleren Pickup einige unschöne Lufteinschlüsse - geschenkt.

Das Griffbrett besitzt 21 Bünde, deren Bundstäbe ordentlich verarbeitet sind. Fährt man mit dem Finger an der Griffbrettkante entlang, so sind die Bundstäbe zwar deutlich spürbar, aber nicht scharfkantig und beim Spielen behindert hier auch nichts, und das ist ja das wichtigste. Auch gut: Der Zugang zum Halsstab befindet sich an der Kopflatte, ohne durch irgendeine Kappe verdeckt zu werden, wie es bei der Ibanez der Fall ist. An der Kopflatte selbst verrichten Fender-Mechaniken klaglos ihren Dienst, zusätzlich befindet sich hier ein Saitenniederhalter.

Das "Vintage Style Synchronized" Tremolo läßt es zu, daß jede einzelne Saite individuell in ihrer Höhe veränderbar ist, ein großes + gegenüber der Ibanez, bei der die Saitenhöhe nur durch eine Erhöhung bzw. Erniedrigung des gesamten Tremolos einstellbar ist. Drei Federn halten übrigens das Tremolo in der Schwebe. Nicht schön, will man das Tremolo einstellen, muß man die Abdeckplatte an der Korpusrückseite abschrauben. Das klingt jetzt nicht so dramatisch, aber hier zeigt es Ibanez das es auch besser geht. Vorhandene Aussparungen an der Abdeckplatte gestatten einen den unkomplizierten Zugang zu den Einstellschrauben.
Drei Standard Single-Coil Pickups sollen für den richtigen Ton sorgen. Ausgewählt werden sie über einen 5-Wege-Schalter der die üblichen Schaltungen bereitstellt, also die Tonabnehmer jeweils einzeln, plus die Zwischenpositionen Hals-Mittel und Steg-Mittel. Geregelt werden sie über einen Master-Volume, sowie zwei Tone-Potis. Der erste bedient dabei den Hals-Pickup, der zweite den mittleren. Der Pickup am Steg bleibt unberücksichtigt, was schade ist, den eigentlich hätte er durchaus einen Tone-Regelung verdient.

Praxis und Sound: Da meine Hände doch etwas kleiner sind, hatte ich so meine Bedenken, ob ich mit den dickeren Hals zurecht komme. Schließlich war ich den dünnen Hals der Ibanez gewohnt, und der kam mir doch ziemlich entgegen. Meine Zweifel verflogen aber rasch, als ich die Gitarre das erste Mal in die Hand genommen hatte. Wow! Liegt die gut in der Hand! Sehr angenehm, wie der Hals in den Hand liegt, wirklich! Auch die im Vergleich zur Ibanez etwas kürzerer Mensur kommt mir entgegen. Alles fühlt sich prima an, die Gitarre läßt sich optimal bespielen. Schon meine Ibanez ist hier gut, die Fender toppt das aber nochmals. Auch die Saitenhöhe ist vollkommen in Ordnung. Anfangs fand ich sie etwas zu hoch (bin halt von der Ibanez etwas anderes gewöhnt), mittlerweile hab ich mich aber daran gewöhnt, und will auch da gar nichts mehr geänder haben. Außerdem sind die circa 3 mm auch vollkommen in Ordnung.
Einen Nachteil gibt es dann doch, und zwar das Tremolo. Die Schrauben stehen etwas heraus und sind deutlich spürbar, wenn man die Hand zum Dämpfen nahe der Brücke auf die Saiten legen. Ist jetzt nicht gerade ein so großes Problem, aber immerhin sollte es mal erwähnt werden, und muß so etwas unbedingt sein? Ist wahrscheinlich auch der Tradition geschuldet.

Das Tremolo arbeitet übrigens ganz vernünftig in seinem Rahmen, d.h. ausufernde Vibratoeffekte sind nicht drin - außer man will ständig neu stimmen - dezentes Schimmern und der eine oder andere hochgezogene (oder gedrückte) Ton stellt aber kein Problem dar. Ist halt kein Floyd Rose, insgesamt aber vollkommen okay, und durchaus brauchbar. Nicht so toll, der Hebel, der übrigens eingeschraubt wird, läßt sich nicht in einer bestimmten Position fixieren, sondern folgt zwangsweise der Schwerkraft. Das Problem soll sich zwar mit einer Feder lösen lassen, aber das ging irgendwie an mir vorbei. Dafür stört er beim normalen Spielen nicht.

Die Potis lassen sich gut bedienen, sind nicht zu leicht zu drehen, aber auch nicht schwerfällig. Auch der Regelverlauf ist sehr gleichmäßig, gut so. Bei der Ibanez arbeitet der Tone-Poti z.B. sehr feinfüllig, ehe er kurz vor Schluß ziemlich radikal zumacht. Außerdem reagieren hier die Potis zu leicht.

Okay, und wie klingt die Strat? Na wie wohl! Wie eine Strat, und das richtig gut! Während der Hals-Pickup schön hohl, transparent und irgendwie bluesig klingt, so klingt sein Kollege am Steg eher wie ein Rasierapperat, aggressiv und schneidend. Jeah! So muß es klingen! Schnell den mittleren Tonabnehmer zugeschalten. Das nimmt den Sound ein wenig von den schneidenden Höhen, dafür läßt es sich hier wunderbar "knopfler". Der mittlere Pickup alleine liegt erwartungsgemäß irgendwie zwischen den beiden Kollegen. Ich bin mir zwar nicht sicher, wo ich ihn (alleine) gebrauchen kann, daß heißt aber nicht, daß er schlecht klingen würde, eher im Gegenteil. Seine Daseinsberechtigung erhält er ohnehin in Kombination mit dem Steg-Pickup. Natürlich machen die Pickups auch im verzerrten Bereich eine gute Figur, egal ob Crunch oder Oberdrive. Von Led Zep, über Deep Purple bis zu den Police und den alten Fleetwood Macs, geht alles, klingt vielleicht nicht ganz nach den Original, aber he, eine eigenständige, selbstbewußte (Strat-)Note kann dem ganzen nur dienlich sein. Die Strat weiß zu rocken oder wunderbar bluesig zu singen. Eine zuverlässige Alternative stellt sie immer dar. Selbst im High-Gain-Bereich klingt die Gitarre noch ganz brauchbar. Okay, Metal und moderner Hard Rock ist nicht mehr ganz drin, aber wer verwendet schon eine Strat für Metal?

Das leidige Thema "Brummen" sollte hier aber dann doch noch erwähnt werden. Klar, echte Singlecoils fangen halt kontruktionsbedingt allerlei Störgeräusche ein, so auch hier. So ist es auch hier. Okay, ich spiel viel vor dem laufenden Computer (TuxGuitar!), da provozuiert man das Brummen ja. Die Zwischenpositionen sind aber angenehm leise. Ich hab mich mit dem Brummen mittlerweile arrangiert, Singlecoils sind halt so, und was nicht brummt, klingt auch nicht so, wie ein richtiger Singlecoil. Ich geh mal davon aus, daß Fender das E-Fach mit Graphitspray isoliert hat (hab mal irgendwo gelesen, daß Fender das standardmäßig so macht, außer bei Vintage-Modellen), nachgeschaut hab ich noch nicht. Vielleicht kleb ich das E-Fach irgendwann mit Kupferfolie (die ist deutlich besser als Graphitspray) ab.

Fazit:

Tja, was soll ich sagen? Diese Strat klingt so, wie man es halt von einer Strat gewöhnt ist, sanft und bluesig, aber auch aggressiv und rockig. Bespielen läßt sie sich sehr gut, sie liegt gut in der Hand, hängt ausgewogen am Gurt, läßt sich auch gut auf dem Oberschenkel spielen. Die ein paar Nachteile sind nicht so gravierend, eine richtige Fender hat halt Macken (wie der nicht in der Klangfarbe regelbare Stegpickup - da muß ich mal irgendwann mit dem Lötkolben ran). Klar, wer den Stratsound überhaupt nichts abgewinnen kann, für den ist auch diese Gitarre nichts. Für alle anderen, gilt: unbedingt mal anspielen. Sciher, es gibt sicher bessere Strats (nicht nur von Fender), aber für 515€ bekommt man hier doch ganz viel Stratfeeling für Geld.

+ Bespielbarkeit
+ Sounds
+ Soundunterschied zwischen Hals- und Stegpickup
- Schrauben am Tremolo etwas deutlich spürbar
- Stegpickup nicht im Tone regelbar
- Punkte zur Lagenmarkierung auf der Griffbrettoberkante schlecht zu erkennen
Zuletzt geändert von Software-Pirat am 28.05.2010, insgesamt 4-mal geändert.
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von Hobil
Trotzdem wollen wir wissen wie sie aussieht :)
Bilder gehören zu einen Review immer dazu.

Sonst sehr gut :)
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von Sunburst
Toller Erfahrungs-Bericht. Ich schreibe auch gerade an einem Review über meine Standard Mex Strat. :lol:
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von Software-Pirat
Chrome hat geschrieben:Du hast bestimmt diese hier so in etwa?
https://www.thomann.de/de/fender_std_st ... r_2009.htm
Nein, meine ist etwas dunkler, aber die Farbe spielt ja eigentlich für den Sound wohl keine Rolle. Ich stell irgendwann mal ein paar Bilder rein, aber momentan plage ich mich mit einer Sommergrippe herum, und da hab ich wenig Lust Photos zu knipsen.
Chrome: Ruhig auch mal die 60s Strats asuprobieren. Die sollen leicht anders klingen (habs selber nicht probiert), mehr den Vintage Touch haben, aber vielleicht sagt dir das mehr zu. Geschmäcker sind ja unterschiedlich.

Edit: Bilder sind jetzt eingefügt
Zuletzt geändert von Software-Pirat am 28.05.2010, insgesamt 1-mal geändert.
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von Chrome
Oh, dann wünsche ich mal gute Besserung.

Ja, nur nach dem Aussehen sollte man wirklich keine Gitarre kaufen. Aber das Auge isst ja bekanntlich
mit. :)
Ich hatte Sie auch nur ausgesucht, weil die Bewertungen- der Preis- und die Farbe- für mich O.K.
waren. Leider kenne ich nur meine BC Rich die ich jetzt seid fast einem Jahr spiele und bin daher für Eure Testberichte dankbar (Gruß auch an Sunburst ).Hab Sie mir mal kopiert und ausgedruckt. Anspielen werde ich natürlich noch einige andere. Man(n) will ja schließlich nichts übers Knie brechen.

Gruß
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von Software-Pirat
So, nun sind schon einige Jahre ins Land gezogen, seit dem ich meine Strat habe und in dieser Zeit gab an dem Instrument so einige Veränderungen, von denen ich berichten möchte:

1. Modifikation der Schaltung:

Mir hat es immer ein wenig gestört, daß der Steg-Pickup keine Klangregelung besaß, bis ich irgendwann selber zum Lötkolben griff. Der Umbau gestaltet sich im Prinzip denkbar einfach. Einfach das Schlagbrett abschrauben, ein Draht umlöten und eine Brücke legen. Schwierig war es allerdings den verlöteten Draht erstmals vom 5-Wege-Schalter abzubekommen, der der Draht war wirklich sehr gut verlötet. Ich hab ihn irgendwann einfach abgeknipst.

Umgesetzt wurde der Draht, der vom Tone-Poti-2 kommt, und zwar auf den freien Anschluß am Schalter. Auf dem Bild ist es der rot markierte Draht in der neuen Position. Die Brücke muß dann zwischen den nun freien Anschluß und jenem, an dem der Draht von Tone-Poti 1 hängt, angelötet werden (blau eingezeichnet). Fertig!
Nun regelt Tone-Poti 1 sowohl den Hals- als auch den Mittel-Pickup, was mir entgegen kommt. Und Tone-Poti 2 regelt den Steg-Pickup.

2. Ersetzen des Saitenniederhalters:

Nun, der Saitenniederhalter wurde im Herbst letzten Jahres ersetzt. Der alter Saitenniederhalter war ein kleines Metallstück, daß zudem sehr tief saß. Dadurch wurde der Anspreßdruck der H- und hohen E-Saite nur unnötig erhöht, weshalb die Stimmstabilität leiden sollte. Allerdings hatte ich damit kein Problem. Problematischer war da eher, daß beim Stimmen die beiden Saiten nicht so richtig flutschten, gern mal hängen blieben und gern etwas rum zickten.

Ersetzt wurden sie durch ein Roller String Tree von Goldö. Aufgrund seiner Größe ist der Anblick erstmals ungewohnt, da die Saiten allerdings über (oder besser unter) bewegliche Rollen verlaufen, gibt es kaum noch Reibung.
Fazit: Beim Stimmen machen beide Saiten keinen Ärger mehr. Okay, daß war jetzt nicht unbedingt notwendig, aber der Umbau war einfach, und das Ersatzteil mit gerade mal 4€ nicht sehr teuer. Hat sich meiner Meinung also gelohnt.
Sorry, das Bild ist etwas unscharf geworden, ich hoffe, man erkennt den Saitenniederhalter und die Locking-Mechaniken (dazu weiter unten mehr) trotzdem einigermaßen:

3. Neue Tonabnehmer: "Red House" von Leosounds

Nun die wichtigste und jüngste Modifikation, der Einbau neuer Pickups. Nach langem Überlegen fiel eie Wahl auf den "Red House" von Leosounds ( http://www.leosounds.de ), da er klassischen Sound versprach und mit gerade 100€ für das Set äußerst güngstig war. Somit ist er wohl eine sehr preisgünstige Alternative zum Texas Special von Fender. Der Pickup besteht aus Alnico V Stabmagnete, die nicht gestaggert sind. Er ist etwas heiser gewickelt als normale Stratpickups, die Gleichstromwiderstand beträgt am Hals 6,8 kOhm, in der Mitte 6,5 kOhm und 7,3 kOhm am Steg. Der Red House wird von Hand gewickelt und ist etwas höher, als der normale Pickup. Das heißt, daß die Kappen nicht ganz auf den Pickup passen. Das ist aber kein Problem, da unter dem Schlagbrett man sowieso nichts sieht. Der mittlere Pickup ist übrigens entgegengesetzt gewickelt, die Zwischenpositionen sind also frei von Störgeräuschen.
Der Einbau geht grundsätzlich ohne Probleme. Einfach die alten Tonabnehmer herausschrauben aus auslöten, die neuen rein und fest verlöten. Das Einbauen ist auch wirklich nicht schwer, das Entlöten der alten Pickups stellte jedoch ein Problem dar, da die wirklich sehr gut verlötet waren (siehe oben). Anschließend werden die Pickups noch in der Höhe eingestellt und fertig. Interessanter Nebeneffekt: Da ich noch neue Kappen dazu gekauft und eingebaut habe, besteht doch ein deutlicher Unterschied zwischen dem "Weiß" der Kappen und dem "Weiß" des Schlagbrettes.
Mit dem neuen Pickups klingt die Gitarre nun klarer, trockener, eben mehr stratmäßiger. Die Gitarre klingt zwar jetzt nicht komplett anders (was auch nicht zu erwarten war), aber doch besser. Zudem kommen sie mir einen Tick lauter vor. Insgesamt gefällt mir der neue Sound sehr gut, ob clean, oder angezerrt. Ideal für Blues und Classic Rock, also Daumen hoch.
Soundbeispiele findet man auf der Homepage von Leosounds.

4. Locking Mechaniken:

Zuletzt tauschte ich noch die Mechaniken aus. Grundsätzlich war ich mit den Standart-Mechaniken schon zufrieden, die machten ihren Job durchaus gut. Aber da ich beim letzten Saitenaufziehen bei der tiefen E-Saite mal wieder etwas gepfuscht habe, beschloß ich, Locking Mechaniken müssen hier. Also ein Satz Original Fender Locking Mechaniken bei Thomann bestellt (Kostenpunkt: 75€), zwei Tage später kamen sie an und sofort eingebaut.
Ich hab in diesem Thread ( ftopic24009.html ) schon einiges zu dem Thema gesagt und spar mir jetzt die passende Worte dazu. Nur soviel, ich bin völlig zufrieden mit dem Tausch.
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von Software-Pirat
So, eine (vorerst) letzte Modifikation mußte meine Strat noch über sich ergehen lassen. Diesmal betraf es die Halsplatte.

Ergebnis: Nun, soundtechnisch sind keine Veränderungen feststellbar, ist eigentlich auch vollkommen sinnlos, mußte aber sein und sieht gut aus. War mit 35€ bei http://www.pimpmyguitar.de/ auch nicht gerade billig, aber was solls. Mir gefällts.

von Gast
worin besteht eigentlich der unterschied zwischen der 2009er und der 2011er standard serie?
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von Software-Pirat
Du wirst es kaum glauben: Das Herrstellungsjahr.
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von Software-Pirat
Kurzes Update, meine Strat mußte sich wieder einer Modifikation unterziehen. Diesmal wurden die beiden Tone-Potis durch die Fender No-Load Potis ersetzt ( https://www.thomann.de/de/fender_volume ... o_load.htm ). Der Hintergedanken daran war, daß sobald ein Tone-Poti am Pickup angeschlossen ist, immer ein kleiner Höhenverlust eintritt, selbst wenn das Poti voll geschlossen ist, also auf "10" steht. Das No-Load-Poti soll diesen Höhenverlust verhindern, indem es zwischen 9 und 10 einen Truebypass hat. Elektronisch gesehen ist dann das so, als wäre das Poti gar nicht da. Entsprechend gibt es auch keinen Höhenverlust. Mir selbst kam es, nachdem ich damals den Steck-Pickup an das zweite Tone-Poti gelötet hatte, so vor, als würde der Sound ein wenig Höhen verloren haben, was nun beim Stegpickup einer Stratocaster nicht wirklich schlimm ist. Zudem dachte ich damals, meine Ohren würden mich täuschen, zumindest solange, bis ich mal darüber was las. Der eigentlich Grund, warum ich mich für diesen Umbau entschloss war aber zugegebenermassen meine Neugier.

Der Umbau geht ziemlich einfach und flott von der Hand. Die Potis selbst lassen sich gut bedienen, der Regelweg ist schön gleichmäßig, die Potis arbeiten prima. Allerdings muß bei vollaufgedrehten Poti ein wenig fester drehen um den Bypass rauszunehmen. Dabei kommt auch das Poti etwas hoch, was aber fast nicht sichtbar. Ansonsten klingt die Gitarre fast genau so, wie vorher. Die zusätzlichen Höhen sind wohl da, aber wirklich wahr nahm ich sie nicht. Nun, ich lasse die Potis wohl auf jeden Fall drinnen, brauchen tut man sie aber nicht. Immerhin, schlechter als die alten sind sie auch nicht.

Während des Umbaus entschloß ich auch zwischen Saiten und Masse noch einen kleinen Kondensator (1nF/500V) und dazu parallel einen Widerstand (220kOhm) einzubauen. Warum denn das? Nun, das ganze hat den Sinn, daß bei defekter Hauselektronik keine gefährlich hohen Strömen auf die Saiten (und damit auf den Spieler) kommen ohne dabei auf die Saitenerdung zu verzichten. Einen kleinen, harmlosen Schlag, den man bekommt, wenn man gleichzeitig Saiten und (z.B.) Heizung anfaßt, verhindert man aber dadurch nicht. Ob die Schaltung wirklich im Ernstfall ihren Zweck erfüllt, werde ich hoffentlich nie heraus finden
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